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1. Theil 2 - S. 165

1864 - Mainz : Kirchheim
165 Fläche folgen wird. Zunächst vor uns erblicken wir einen Theil der Landstrasse. Sie ist, wie die ganze Gegend, mit Schnee bedeckt, der aber hier, schon zur festen Bahn getreten, den lebhaften Verkehr zeigt, welcher auf diesem Wege Statt findet. Ein leerer Schlitten hält auf ihm, aus welchem wahrscheinlich die drei Schlittschuhläufer ge- stiegen sind: zwei dampfenden Rappen davor, aus deren Nüstern Rauchsäulen fahren, und deren ungeduldiges Stampfen zeigt, wie ungern sie sich angehalten fühlen, legt der«Führer die mitgebrach- ten Decken über. Uns zur Linken erhebt sich ein Tannendickicht, dessen frisches Dunkelgrün anmuthig gegen die weisse Last absticht, welche die breiten, herabhängenden Zweige noch tiefer herunter zu beugen scheint. Blicken wir weiter in die Gegend hinaus, so erscheint jenseit des Sees die Stadt, zu welcher die betretene Strasse füllst. Die Nebelbank, welche um die Thurmfpitzen ruht, zeigt, das» die Bewohner eifrig bemüht sind, durch Feuers Macht de» Winters Athem zu bekämpfen. Jenseit der Strasse, wo sie, eine Krümmung bildend, der Stadt sich zuwendet, liegt ein ansehnliches Gebäude, dessen rauchende Feueressen, so wie die Fuhrkarren vor der Thüre ein Wirthshaus andeuten. Den ganzen übrigen Theil des Mittel- grundes füllt eine Ebene aus , in der auf filberweifsem Grunde, durchschnitten von den Hecken und der Mauern dunkeln Linien, die Gartenhäuser der reichen Stadtbewohner sich erheben. Den Hin- tergrund bildet eine Kette waldumkränzter Höhen, die, link» uns ziemlich nah, zur Rechten in weiter Ferne sich verlieren. Diebäume der nächsten Bergspitzen zeigen einem scharfen Auge das wunder- schöne Schauspiel, mit dem der Frost kunstreich den Blätterschmuck des Sommers nachzuahmen scheint, ich meine — den Rauhreif. Iii. 46. Das Wasser. 1. 1) Von allen Naturerscheinungen kommt mir das Wasser als die wunder- barste vor; denn es ist nicht anders, wenn man recht darauf sieht und hört, als wohne in ihm ein befreundetes Wesen, das uns versteht und sich uns mit- theilen möchte, so klar und lockend schaut es uns an; es lacht mit uns, wenn wir fröhlich sind; es schwatzt und plaudert kindisch und thöricht, wenn wir uns zum Schwatzen aufgelegt fühlen, kurz, es macht Alles mit. Auch tönt ein rau- schender Bach in der Einsamkeit der Gebirge wohl, wie ein Orakel, besten pro- phetische, tiefsinnige Worte wir gern verstehen lernen möchten. 2) Nicht so willkürlich, wie es auf den ersten Anblick scheinen möchte,
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