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1. Theil 2 - S. 221

1864 - Mainz : Kirchheim
221 nicht ausgestanden haben, che ihn der Tod von seiner Angst und Verzweiflung befreite! — Nun weiter! „Ist die Schweiz stark bevölkert, und was treiben die Bewohner außer der Viehzucht?" — Nein, Kinder! die Schweiz hat auf 750 Quadratmeilen nicht mehr als 2,500,000 Einwohner; aber es sind brave, treuherzige und achtbare Menschen, meist Deutsche. Diese reden die deutsche Sprache; ein anderer Theil spricht französisch, noch ein anderer italienisch. Sie haben in manchen Gegenden gute Fabriken und M-anusakturen; sie weben schöne Baum- wollen- und Seidenzeuge, Bänder, Tuch und Leinwand; ihre Frauen und Töchter klöppeln Spitzen; dann wird auch in der Schweiz viel gutes Papier gemacht. Ferner kommen aus der Schweiz eine Menge goldener und silberner Uhren, auch andere Goldarbeit, vorzüglich aus Genf. Mit diesen Waaren, be- sonders aber mit Vieh, Butter und Käse treiben die Schweizer einen ansehn- lichen Handel, und da sie aus ihren Bergen auch Eisen, Kupfer, Silber, Mar- mor und viele andere Mineralien erbeuten, so finden auch hier eine Menge Menschen Beschäftigung und Gelegenheit zum Handel. Die Schweiz ist eine Republik oder ein Freistaat, der in 22 Kantone eingetheilt ist. Der Religion nach bekennen sich einige Kantone zur katholischen, andere zur evangelischen Kirche, noch andere sind gemischt. Die bedeutendsten Städte sind Zürich, Bern, Basel, Genf, Luzern, Schasfhausen u. s. f. Keine dieser Städte ist von ansehnlicher Gröfi^; denn Gens, die größte, zählt nur 36,000 Einwohner. 3. Das Alpenleben. * Herrlich ist das Leben des Aelplers bei schöner Witterung im Sommer, wenn die Gebirge im Glanze der Sonnenstrahlen und in den mannigfaltigsten Farben spielen. Seine Brust athmet frei in der reinen, erquickenden Luft; eine milde Wärme durchdringt seine Glieder und weckt ihn zu einer Munterkeit und fröhlichen Lust, welche ihn jeden bequemeren Zustand vergessen lassen. Wer je- mals einen schönen Tag aus den Alpen verlebt hat, begreift die Liebe, womit der Aelpler an seinen Bergen hängt. Aber freilich, wenn mitten im Sominer kalte, dichte Nebel sich um das Gebirge lagern; wenn rauhe Winde Schnee- gejtöbcr vor sich hersagen: dann verliert das Alpenleben seinen Zauber, und der Thalbewohner steigt gern wieder in die Tiefe herab. Seit Jahrhunderten ist das Leben des Aelplers sich ziemlich gleich geblie- den. Wie seit den frühesten Zeiten, so noch heut zu Tage baut er seine Hütte aus rohen, übereinander gelegten Baumstämmen oder aus kunstlos zusammen- gefügten Steinen auf und sorgt dabei so wenig für die Bequemlichkeit, daß er Wind und Regen kaum von seiner Schlafstelle abhält und dem Rauch keinen andern Ausgang verschafft, als den er durch die zahlreichen Spalten und Oeff. nungen von selbst findet. Eben so wenig hat der Aelpler sich in der Wirth.
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