Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Theil 2 - S. 239

1864 - Mainz : Kirchheim
239 zeichnen, jährlich viele Tausende ausgeführt werden. Die Pferde anlangend, so besitzen unter den Kirgisen, Kalmücken und besonders unter den Baschkiren manche Einzelne Herden von 2000 bis 4000 Stück. Die Industrie (Gewerbsamkcit) kommt im russischen Reiche durch die Be- mühungen der Regierung immer mehr empor. In Beziehung auf den Handel nimmt Rußland unter den Landern der Erde, die den ausgebreitesteu Handel treiben, den vierten Rang ein. (Die Reihenfolge ist: England, Frankreich, vereinigte Stamn.von Nordamerika, Rußland.) In Rußland bestehdrsidrei erbliche S'tande: Adelige, Bürger und Bauern. Der Adel gewährt an und für sich keinen Rang, sondern dieser ist nur durch den Dienst in geistlichen, Civil- und Militär-Aemtern und Stellen zu erwerben. Er besteht aus 14 Klassen. Die wichtigsten Vorrechte des Adels sind: Befreiung von persönlichen Abgaben, von gezwungenem Kriegsdienste und von körperlichen Strafen. Der Bürgerstand zerfällt in sechs Klassen. Der Bauernstand endlich bestand früher aus freien Bauern, aus Bauern unter be- sonderer Verwaltung der Krone, hauptsächlich aber aus Leibeigenen, deren man 1834 unter 371/2 2riü. Bauern nicht weniger als 21 Mill. zählte. Alle Leibeigenen gehörten zu den Gütern, auf denen sie lebten, und wurden mit diesen verkauft; dagegen durste kein Leibeigener an lind für sich verkauft oder verschenkt werden. Jetzt ist die Leibeigenschaft aufgehoben. Was endlich die Religionsverhältnisse der Bevölkerung betrifft, so ist die herrschende Kirche die sogenannte rechtgläubige, griechische Kirche, zu der sich etwa 45 Millionen bekennen und zu der der Kaiser mit seinem ganzen Hause sich bekennen muß. Außer den Lutheranern, Römisch-Katholischen, Muhame- danern und Juden lebt aber im russischen Reiche auch noch ziemlich eine Mil- lion Heiden. Das russische Reich ist eine erbliche, ganz unumschränkte Monarchie, an deren Spitze ein Kaiser steht. Der Kaiser ist auch das Oberhaupt der griechi- schen Kirche in Rußland. Wenn man von Odessa kommt und an der Südküste der Krim im Hafen von Jalta landet, so wird man von einer lieblichen Landschaft be- grüßt, die sich längs des schwarzen Meeres hinzieht. Die taurische Kiefer, dieser schöne, schlanke Baum, erfüllt uns mit italienischen Erinnerungen. Hier haben sich auch viele reiche Russen und Engländer die schönsten Land- häuser erbaut und führen in ihrer herrlichen Umgebung ein prachtvolles Wohl- leben. Wenig nordwärts vom Vorgebirge P arthe ni um liegt der russische Kriegshafen Sebastopol mit seinen Arsenalen und Schiffswerften, dem die Neuzeit eine blutige Berühmtheit gegeben hat. Weiter landeinwärts kommt man durch eine Menge, zum Theil recht unmuthig gebauter tartarischer Dörfer und Flecken. In jedem derselben ist die Ordnung der Hauser und ihrer platten 15. Die K r i m.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer