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1. Theil 2 - S. 254

1864 - Mainz : Kirchheim
254 bäume. Hier liegt auch die Kaffeestadt Mokka. Das fruchtbare Land setzt sich noch eine beträchtliche Strecke an der Küste des rothen Meeres entlang fort. Allmählig aber tritt der Wüstencharakter wieder mehr und mehr hervor, bis am Ende die Hügel und Zwischenterrassen, auf welchen die heiligen Städte der Muhamedaner, Mekka und Medina, stehen, da, wo sie nicht unmittel- bar von Quellen bewässert werden, ganz unfruchtbare Einöden sind. Mit brennendem Sande beladen, streicht der Südwind über diese versengten Gegen- den hin. Im Norden umgürten Berge die Hochebene, und die Halbinsel zwi- schen den Meerbusen von Akabah und Suez wird von den Berggruppen des Sinai und Horeb ausgefüllt. Die Gruppe des Sinai ist reich an Quellen und frischem Grüne und der Sinai selbst ist von hohen, im Winter mit Schnee bedeckten Bergen umgeben. An ihrem nördlichen Ende liegt die 15 Meilen lange und 6 Meilen breite Wüste, welche die Israeliten 40 Jahre lang bewohnten. Sie ist mit langen Reihen hoher, unfreundlicher Felsen be- deckt, die in tiefe Klüfte zerborsten sind. Wunderschön ist die Reise vom Sinai nach Akabah durch das Thal des Lenzes; aber die Gegend von Petra selbst ist ein grauenhaftes Gewirr schwarzer und brauner Berge. Sie besteht in einem beträchtlichen, von Felsen eingeschlossenen Becken mit Klüften und Eng- pässen in den Abgründen. Die Hauptstraße ist ziemlich eine Stunde lang zwi- schen senkrechten 100—700 Fuß hohen Felsen eingeklemmt, die oben so nahe zusammentreten, daß nur ein schmaler Streifen Himmel oben noch durchschei- nen kann. Mitten durch die Straße läuft ein Wasser, das einst ein ansehn- licher, reißender Fluß gewesen sein muß, und die steilen Felsen sind in tau- sende von ehemals bewohnten Höhlungen ausgearbeitet. Wafferleitungen, Cisternen, Stufenwege, Theater und Tempel bilden wunderbare Denkmäler des Alterthums. Das ganze steinige Arabien, das Edom der heiligen .Schrift, bietet einen Anblick der abschreckendsten Oede dar. 26. Jerusalem. In vormaliger Zeit galt Jerusalem für eine der schönsten Städte des Morgenlandes. Schon als Abraham lebte, war der Ort berühmt und hatte damals den Namen Salem (d. b. Frieden); nachdem David die Stadt den Jebusiten abgenommen, nannte dieser sie Jerusalem (d. h. Angesicht des Frie- dens). Er machte dasselbe zur königlichen Residenz und zur Städte des allge- meinen Gottesdienstes, indem er die Bundeslade dahin versetzte. Seitdem ward Jerusalem auch die heilige Stadt genannt. Es lag aus einem Gebirge, zu welchem man sechs Stunden weit fortwährend Hinansteigen mußte, weß- halb in dem alten, wie neuen Testamente auch immer von einem Hinaufgehen gen und Hinabsteigen von Jerusalem gesprochen wird. Die Stadt breitete sich nach und nach über vier Hügel aus, von denen die bekanntesten den Namen Berg Sion und Moria haben. Jener lag am südlichsten und war eine runde steile Höhe, deren nördlicher Abhang allmählig
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