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1. Theil 2 - S. 275

1864 - Mainz : Kirchheim
275 dem Neu-Seeländischen Flachse (aus dem treffliches Tauwerk und Netze verfertigt werden, und von dem die Briten namentlich 1835 für 14,000 Pfd. Stelling ausführten) die Bergsichte oder Neu-Seelän- difche Eiche, die eine Höhe von mehr als 100 Fuss erreicht. Vonvier- füfsigenthieren haben manche der kleineren infein gar keine eigen- thümlichen Arten, andere nur Hunde, welche hier gegessen werden, Schweine von besonderer Art u. f. f. Das australische Festland besitzt von den grossem Thieren der alten und neuen Welt nicht ein ein- ziges, hat dagegen Thierarten, die man sonst nirgends findet, und wohin insbesondere das Känguruh und das Schnabelthier gehören. Ueberhaupt zeichnet sich Neuholland durch manche Seltsamkeit im Thier- und Pflanzenreiche aus. So gibt es hier z. B. auch weifse Adler und Papageien, die, wie die hühnerartigen Vögel, ihr Futter auf der Erde suchen, und was das Pflanzenreich betrifft, so finden sich hier mannshohe Grasarien, baumhohe Schilfärten, Birnen, deren Stengel am breiteren Ende befindlich find, Kirschen, deren Stein an der Aufsenfeite wächst, Bäume, deren lederartige Blätter senkrecht auf den Stengeln fitzen, die nicht ihr Laub, sondern ihre Rinde mit den Jahreszeiten wechseln und dergleichen mehr. Was nun endlich die Bevölkerung betrifft, die mit Ausnahme von Vandiemensland, wo jetzt nur Europäer wohnen, Neuholland und einem Theile der Südfee-Infeln, wo ebenfalls die europäische Bevölkerung überwiegend ist, nur aus Eingeborenen besteht, so ge- hören die von Neu-Guinea, Neu-Caledonien und Neu-Britannien ausschliesslich zu den Auftrainegern, dagegen die aller übrigen In- seln Australiens mehr oder minder den Malayen an. Alle Australier waren bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüths und wenigstens für Bildung sehr em- pfänglich. Ihre Religion war und ist (wo das Christenthum noch nicht Eingang gefunden hat) noch der Fetischismus und zwar meist in den abenteuerlichsten und schrecklichsten Gestalten, mit — Men- schenopfern und Menschenfresserei verbunden. Es gibt Menschen- fresser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels (Infelmeeres); es gibt Menschenfresser unter den Negerftämmen in Afrika ; es gibt deren sogar noch unter den einzelnen Indianerstämmen in Südame- rika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit ver- breitet, wie auf den Südfee-Infeln. Auf den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein grosser Theil der Mannschaft des englischen Schilfes „Hur- ter“ von den Eingeborenen erschlagen, sofort gebraten und verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegsgefangene in zusammengebundener kauernder Stellung leben- dig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das 18*
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