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1. Theil 2 - S. 276

1864 - Mainz : Kirchheim
276 Fleisch clesto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Inseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, geniesst sogleich das Blut und Gehirn des Er- schlagenen. Doch gilt dies Alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Christenthume bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christen- thums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sanstmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzenaltare ge- schleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten, unglück- lichen Schlachtopser hat sich in die Stimme des Gebets und des Lo- des verwandelt. An die Stelle der Menschenopfer ist christlicher Gottesdienst und an die Stelle des Kindermords zärtliche Mutterliebe getreten. Leberhaupt find die Australier, bei denen das Christenthum eingeführt ist, und noch mehr bei denen, die dasselbe lebendig auf- gefasst haben, ganz andere Menschen geworden, und die Otaheitier und die Sandwich-Insulaner leben bereits in geordneten Staaten. 37. Die Erde. Nach dem Augenscheine kommt uns die Erde mit allen ihren Bergen und Thälern, wie eine große, runde Scheibe, vor. Am Rande derselben wei- ter hinaus ist Nichts mehr; dort ist gleichsam der Himmel an sie gefügt, der, wie eine große Halbkugel, über ihr sieht und sie bedeckt. Dort geht am Tage die Sonne auf und unter, bald früher, bald später, bald links an einem ge- wisien bekannten Berge oder Hause, bald rechts, und bringt Tag und Nacht, Sommer und Winter und bei Nacht den Mond und die Sterne, und sie schei- nen nicht gar entsetzlich hoch über unsern Häuptern zu stehen. Das wäre nun Alles gut, wenn's Niemand besser wüßte. Denn wenn Einer daheim weggeht und will reisen bis an's Ende der Erde, an den Rand, wo man einen aufgehenden Stern mit der Hand weghaschen und in die Tasche stecken kann, und er geht am ersten April vom Hause aus, so hat er den rechten Tag gewählt. Denn er kann reisen, wohin er will, durch Deutsch- land, durch Polen, durch Rußland, nach Asien hinein, durch die Muhamedaner und Heiden, vom Land' auf's Wasser und vom Wasier wieder auf's Land und immer weiter. Aber endlich, wenn er sich auf einen Baumstamm setzt und will daran denken, wie lang er schon von den Seinigen weg ist, und wie weit er noch zu reisen hat an's Ende der Erde und wieder zurück: auf einmal wird's ihm heimlich in seinem Gemüthe; es wird ihm nach und nach Alles, wie es daheim war; er hört seine Landessprache wieder sprechen; zuletzt erblickt er von Weitem einen Kirchthurm, den er auch schon gesehen hat, und wenn er auf ihn hingeht, kommt er in ein wohlbekanntes Dorf und hat nur noch zwei t
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