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1. Theil 2 - S. 304

1864 - Mainz : Kirchheim
304 Wechsel größerer und geringerer Hitze und des Sommers und Winters wird es doch möglich, daß fast überall Menschen und Thiere den Erdball bewohnen können. Mit den Jahreszeiten verhält es sich so, daß in der mittlern Gegend der Erde, nördlich und südlich vom Aeguator, nur zwei Jahreszeiten mit einander abwechseln, eine heiße Jahreszeit ohne Regen und eine fast ununter- brochene Regenzeit, und diese Gegend der Erde nennt man die heiße Zone. Nördlich und südlich davon beginnen die zwei gemäßigten Zonen. Hier gibt es 4 Jahreszeiten. Noch weiter nach Norden und Süden, dem Nord- und Süd- pole zu, in den beiden kalten Zonen, sind wieder nur 2 Jahreszeiten, ein langer Winter und ein kurzer, aber oft sehr warmer Sommer. Der Unterschieb der Tage und Nächte ist in der heißen Zone am unbe- deutendsten, nur ein paar Stunden; je weiter nach Norden und Süden, desto bedeutender wird er, und es gibt daher Gegenden, in welchen an den längsten Tagen die Sonne nur eine Stunde lang untergeht und an den kürzesten nur eine Stunde lang am Himmel sichtbar ist. Ja, in der äußersten kalten Zone dauert der Tag Wochen und Monate lang, eben so die Nacht, die aber nicht immer vollkommen finster ist. Wenn wir den 21. März schreiben, dann steht die Erde so zur Sonne, daß die Sonnenstrahlen senkrecht auf den Aeguator fallen. Alsdann ist bei uns und überall die Nacht dem Tage gleich. Es sangen an, mildere Winde zu wehen, und nach und nach beginnt es zu keimen und zu grünen und zu blühen auf Feldern, in Gärten und Waldungen. Störche und Schwalben und Nachti- gallen und andere muntere Vöglein kehren zurück aus fernen Ländern, in welche der Winter sie verscheuchte, in ihre Heimath; ihr fröhlicher Gesang be- grüßt den Frühling, der jetzt alle seine Pracht und Herrlichkeit auf unsern Fluren ausgebreitet hat, und die Menschen danken dem guten Gott, der zu ihrer Lust ihn sandte. — Die Leute aber, welche auf dem entgegengesetzten Theile der Erde, auf der Südhälfte, wohnen, haben ihr Gutes genossen: sie gehen der rauheren Jahreszeit entgegen, bei ihnen ist es Herbst. Sind wir bis zum 21. Juni vorgerückt, so steht die Erde, die vom 21. März an ein Viertel ihrer ganzen Laufbahn vollendet hat, so, daß die Sonnenstrahlen auf die Gegend der Erde, welche 23%mal 15 Meilen oder, wie man sich kurz ausdrückt, 23% Grad nördlich vom Aeguator ist, senkrecht fallen, auf den Wendekreis des Krebses sagt man. So nennt man näm- lich jene Kreislinie, die man sich dort um die Erde gezogen denkt. Veilchen und andere Frühlingsblumen sind nun verblüht; dagegen erblickt man in den Gärten die schönste Rosenpracht. Das Getreide, welches im März erst, wie kleine Grashälmchen, aus der Erde hervorsah, ist jetzt unvermerkt euch über den Kops gewachsen und zeigt schon Aehren. Die Blüthen der Bäume haben sich in kleine Früchte verwandelt, und die rölhende Kirsche blickt schon aus dem grünen Laube. Die Erdbeeren sind bereits gereift im heißen Sonnenstrahls; denn jetzt ist der Sommer da. — Auf der südlichen Halbkugel sieht es dagegen
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