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1. Theil 2 - S. 308

1864 - Mainz : Kirchheim
308 ches aus folgender Beobachtung erhellet: „Wenn man in einer mondhellen Nacht zwei offene Gefäße mit Wasser in's Freie und vor das eine einen Schirm setzt, daß die Mondstrahlen nicht hineinfallen können, so verliert das offene Gefäß durch die Ausdünstung über zwei Linien Wasser mehr, als das andere." Die uns zugekehrte Seite des Mondes hat äußerlich Helle und dunkle Stellen. Jene scheinen dem festen Lande auf unserer Erde und diese unsern Abgründen, Thälern und Waldungen ähnlich zu sein. In diesen Theilen wird man einige Stellen gewahr, die zur Seite einen Schatten werfen, den man mißt und abzeichnet. Diese Stellen sind Berge, die, nach der Größe des Mon- des zu rechnen, viel höher, als die unsrigen sind, und deren Spitzen man von der Sonne, wie Pünktchen, erleuchtet sieht, wenn der Mond in den Vierteln ist. Steigt nun das Licht allmählig zu dem Fuße dieser Berge herab, so er- scheinen sie vollständig erleuchtet, und in dessen Volllichte verschwinden sie endlich ganz. Ja, man kann sogar ihre dunklen Schatten wahrnehmen, welche sie von sich lverfen, weil sie sehr steil und weit ausgebreitet sind. Einige liegen einzeln, andere machen sehr lange Bergketten aus. Herschel hat gegen 100 Berge im Monde gemessen und gefunden, daß die höchsten über 25,000 Fuß hoch sind. Aeußerst merkwürdig ist es noch, daß der Mond unserer Erde im- mer eine und dieselbe Seite zukehrt. Seine hintere, von uns abwärts gekehrte Seite kommt uns niemals vor die Augen; daher kann alles bisher Gesagte auch nur von dieser Seite gelten; denn von jener wissen wir gar Nichts. Der Mond ist also, wie unsere Erde, ein dunkler, frei im Welträume schwebender Himmelskörper, welcher fein Licht von der Sonne empfängt. Während jedoch die Erde nur eine zweifache Bewegung hat: eine um ihre Achse und eine um sich selbst, ist dem Monde eine dreifache eigen: eine um sich selbst, eine um die Erde und eine mit der Erde um die Sonne. Die Erde wird deßhalb ein Hauptplanet genannt, der Mond dagegen ein Nebenplanet oder Trabant. Außer unserer Erde und dem Monde bewegen sich um die Sonne noch mehrere andere Planeten und Nebenplaneten, auch ein Heer von Kometen und Sternschnuppen. 52. Von den übrigen Sternen. — Das Sonnen- s yftem. Ist die freundliche Sonne untergegangen, dann kommen die übrigen Sterne zum Vorscheine, von denen bei heiterem Himmel unzählig viele in die Erdennacht herüber leuchten. Still ziehen sie dahin, jene ewigen Zeugen der Allmacht, hoch erhaben und nie erreicht vom Gewirre der Erde, daher auch ungestört von aller irdischen Macht, von Allem, was hiernieden vorgehen mag. Wie klein, bis zum Verschwinden Nichts erscheint da der Mensch vor der Un- endlichkeit; aber dennoch freut er sich und fühlt sich innerlich gehoben und groß, weil sein Auge die Wunder der Schöpfung schauen und sein Geist darin die Herrlichkeit und Weisheit Gottes erkennen kann.
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