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1. Theil 2 - S. 314

1864 - Mainz : Kirchheim
314 Himmelsrichtungen. Wir sehen sie nicht immer vereinzelt, sondern bisweilen in ganzen Schwärmen zu vielen Tausenden erscheinen. Was aber noch auffallender ist, diese Schwärme scheinen an gewisse Nächte des Jahres gebunden zu sein und periodisch wiederzukehren. Der ungeheure Sternschnuppenregen, der sich in der Nacht vom 12.—13. November 1833 ereignete, in welchem innerhalb 9 Stunden wenigstens 240,000 Sternschnuppen herniederfielen, brachte zuerst zwei Nordamerikaner, Olmstedt und Palmer, auf den kühnen Gedanken, dass solche Sternschnuppenschwärme an bestimmte Tage geknüpft seien. Die folgenden Beobachtungen bestätigten ihn; denn schon im nächsten Jahre wiederholte sich jenes wunderbare Schau- spiel in der Nacht vom 13.—14. November. Eine gewisse Regel- mässigkeit der Sternschnuppenfälle in den Tagen vom 10. —14. August zeigte sich, und aus andere periodische Schwärme wurde man aufmerksam, ln der Regel gehen den Sternschnuppenfällen mächtige Feuerkugeln voran, und wir sehen darin einen Beweis, dass Leucht- kugeln und Sternschnuppen trotz ihrer verschiedenen Grösse zu einander gehören. Diese Gesetzlichkeit in der Wiederkehr der Sternschnuppenfälle deutet darauf hin — so schliessen die Astronomen — dass gewisse Ströme von Millionen kleiner Weltkörper existiren, deren Bahnen mit der Bahn unserer Erde zu gewissen Zeiten des Jahres zusammen- treffen. Sind aber die Sternschnuppen in der That Weltenschwärme, die in gesetzmäßigen Bahnen die Sonne umkreisen, so müssen sie auch in entsprechenden Perioden vor der Sonne vorüberziehen. Be- rechnungen haben nun ergeben, dass die Augustschwärme um die Zeit des 7. Februar, die Novemberschwärme am 12. Mai in ihrer Bahn an der Sonne vorübergehen müssten. Die letzte Periode steht in einem bedeutsamen Zusammenhange mit den allgemein verrufenen kalten Tagen des Mai: Pankratius und Servatius. Gewiss hat die Annahme Manches für sich, dass die Temperaturerniedrigung jener Tage durch das Vorüberziehen kleiner Welten verursacht werde, welche den Sonneneinfluss auf unsere Erde schwächen. So möge also der Leser, wenn ihn das Schauspiel der Stern- schnuppen ergötzt, sich des Gedankens erinnern: „Dort ziehen Welt- körper auf ihren Bahnen dahin, welche, gleich den Planeten und Ko- meten, die Sonne umkreisen und feurig erglühen, wenn der mäch- tige Zug der Schwere sie in die Nähe unserer Erde führt.“ Welche neue Fülle der Schöpfung ist uns aufgegangen in jenen mikroskopi- schen Welten des Himmelsraumes I —
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