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1. Theil 2 - S. 341

1864 - Mainz : Kirchheim
letzte, aber auch die grausamste war (bis zum Jahre 312 n. Chr.). Die Feinde des Christenthums hatten bei diesen Verfolgungen die Absicht, das- selbe bis auf den letzten Keim auszurotten; desien Bekenner sollten durch grausame Peinigungen entweder zum Abfalle gebracht, oder aufgerieben wer- den. Es waren auch in der That die Todesarten so schauerlich und mit so er- finderischer Grausamkeit ersonnen, daß sie ihren Zweck hätten erreichen müs- sen, wenn nicht Gottes Vorsehung gewaltet und seine Kraft die Märtyrer gestärkt hätte. Viele wurden unmenschlich gegeißelt und gefoltert — Viele mit eisernen Haken zerrissen oder mit Fackeln gebrannt — Viele zersägt oder in Stücke zerhauen — Viele an's Kreuz geschlagen — Andere mit Pech rocken angethan und Nachts giiv Beleuchtung der Stra- ßen angezündet — sehr Viele wurden den wilden Thieren zur Speise vor- geworfen. — In der ersten Christenverfolgung, unter Nero, vollendeten auch die heiligen Apostel Petrus und Paulus und empfingen die M a r t e r k r o n e, Petrus am Kreuze und Paulus durch'» Schwert (in Rom, 68. n. Chr.). — Während der grausamsten aller Verfolgungen, unter Diokletian, starb eine große Menge Christen in den langwierigsten und empfindlichsten Schmer- zen des Heldentodes, im lauten Bekenntnisse ihres Glaubens. Es gab da solche, denen man Weihrauch in diehand legte, diese über glühende Kohlen befestigte, damit sie durch Zuckungen den Weihrauch abschüttelten und so zum Opfern gleichsam gezwungen wurden. Allein sie ließen eher die Hand langsam ver- brennen, als daß sie durch eine Bewegung derselben auch nur den Anschein hätten geben wollen, den Götzen Weihrauch dargebracht zu haben. Ueberhaupt ist die Zahl derjenigen, welche in allen diesen Versuchungen gelitten und glück- lich vollendet haben, nicht zu berechnen. Fast alle Päpste dieser Zeit und sehr viele Bischöfe haben ihr Blut für den Glauben dargegeben; Rom besonders ist mit dom Blute der Märtyrer getränkt tvorden. Zeugniß davon geben bis zur Stunde die unterirdischen Gänge der Katakomben, wo die Leiber der heiligen Blutzeugen von den Christen beigesetzt wurden. 17. G l a u b e n s m u t h. Ein edler Held ist, der sür's Paterland, Ein edlerer, der für des Landes Wohl, Der edelste,, der für die Menschheit kämpft; Efn'hoher Priester, trug er ihr Geschick In seinem Herzen und'der Wahrheit Schild Auf seiner Brust. 'Er stehi im 'Feldes Feind ' Des Aberglaubens und der Zeppigkeifi Des Irrt hu ins und der Schmeicheleien Feind, ^And fällt, der hasten Majestät getreu, Dem redlichen'gewissen, das ihm sagt: „Er suche nicht und fliehe nicht den Tod/'
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