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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 17

1853 - Essen : Bädeker
17 Verkauf nicht ausbleiben. Die Stadt hat durchaus ein neumodisches Ansehen. Nur wenige Straßen sind eng und krumm, einige sind wohl eine Viertelmeile lang und bestehen aus lauter großartigen Häusern. Eine dieser Straßen ist sehr breit und mit vier Reihen Linden bepflanzt. Sie dient als Spaziergang und führt nach dem schönen Branden- burger Thore und durch dieses in einen Lustwald, welcher der Thier- garten heißt; in der Mitte der Stadt geht sie von einem sehr schönen Platze aus, an welchem das alte königliche Schloß, das Museum, das Zeughaus, das Universitätsgebäude, das Opernhaus, die königliche Bibliothek, die St. Hedwigskirche und noch andere palastähnliche Gebäude liegen. Von den vielen übrigen öffentlichen Gebäuden soll hier nur noch das von mehr als 1000 Personen be- wohnte Invaliden haus erwähnt werden, worin für hülflose, im Kriege verstümmelte Soldaten Sorge getragen wird. — Außer vielen andern Fabriken besitzt Berlin eine vortreffliche Ei- sengießerei, worin nicht bloß Brücken mit Bogen und Geländer, Maschinen aller Art, sondern auch herrliche Bildsäulen und Brustbilder aus Gußeisen verfertigt werden. Ja sie liefert sogar die feinsten Schmuck- sachen aus Eisen: Finger- und Ohrringe, Armbänder und Vorstecknadeln, Ketten und was man sonst nur aus Gold zu arbeiten pflegte. Im Durchschnitt liefert die Fabrik jährlich 10,000 bis 12,000 Centner solcher Gußwaaren, wovon die leichtesten i/10 Loth, die schwersten 40 Centner wiegen. An der Berliner Universität wirken über 100 Lehrer und jähr- lich wohnen über 2000 Studenten den Vorlesungen bei. Die Bib- liothek der Universität zählt mehr denn 400,000 Bände; und wer da etwas Tüchtiges lernen will, dem fehlt es hier nicht an Gelegenheit. 13. Frankfurt an der Oder. Leopold von Braunschweig. Frankfurt an der Oder ist nächst Berlin und Potsdam in Hin- sicht der Bevölkerung die größte Stadt Brandenburgs; sie ist von mehr als 21,000 Menschen bewohnt. Die Stadt liegt in einer angenehmen Gegend, worin Anhöhen, Wiesen, Getreidefelder, Weinberge und Obst- gärten abwechseln und die Stadt umgeben. Auf der Ostseite strömt die Oder vorbei, über welche hier eine 800 Fuß lange hölzerne Brücke flchrt, und die auf der rechten Oderseite gelegene Dammvorstadt mit der übrigen Stadt verbindet. Merkwürdig ist das dem Herzog Leo- pold von Braunschweig errichtete Denkmal, an der Stelle, wo er am 27. April 1785 in den Fluthen umkam, indem er bei einer großen Oder-Ueberschwemmung einigen, vom Wasser eingeschlossenen Vorstädtern Hülfe zu bringen versuchte. Bei dieser Ueberschwemmung eilte er näm- lich an das Ufer, bot anfangs den dastehenden Leuten ansehnliche Be- lohnungen, wenn sie die Unglücklichen retten wollten. Umsonst, die Gefahr war zu groß; niemand wollte sein Leben wagen. Nun, so Haesters' Lesebuch für Oberkl. 9 I
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