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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 45

1853 - Essen : Bädeker
45 in der Nähe der Nordsee, zu fruchtbaren Marschländern wird. Der südliche, zwischen den Provinzen Westphalen und Sachsen liegende, ab- getrennte Theil mit der berühmten Universitätsstadt Göttin gen ist von dem Harz durchzogen, dessen berühmteste Bergstädte: Goslar und Klausthal zu Hannover gehören. Bei ersterer Stadt liegt der metallreiche Rammelsberg, wovon die Sage erzählt, daß dort einst der Jäger des deutschen Kaisers Otto des Großen, Namens Ramm, sein Pferd im Dickicht des Waldes an einen Baum gebunden, und er selbst zu Fuße weiter gegangen sei. Bis zu seiner Rückkehr habe aber das ungeduldige Roß den Rasen unter seinen Füßen weggescharrt und glänzende Erzstufen bloßgelegt. So sei der Erzreichthum dieses Berges entdeckt worden, und der Kaiser habe denselben nach dem Namen des Entdeckers benannt. Die 12 Gruben des Berges liefern außer etwas Silber sehr viel Eisen und Kupfer, Blei, Zink und Schwefel und noch viele tausend Centner Glätte, welche zum Glasiren des ir- denen Geschirres gebraucht wird. Das eigentliche Hannover zwischen der Elbe, Weser und Nord- see wird von der wasserreichen, aber trägen Aller durchflossen, welche links die Leine austllmmt, an deren User sowohl die Haupt- und Resi- denzstadt Hannover, als auch die höher liegende Stadt Göttingen gelegen ist. Da die Mündungen der Elbe und Weser zur Hälfte, und die Mündung der Ems ganz zu Hannover gehören, so hat das Land eine günstige Lage fiir Handel und Schifffahrt. In Oftfriesland, d. h. dem niedrigen Lande an den Ufern der Ems giebt es Pferde und Rindvieh von ausgezeichneter Größe, und Butter und Käse werden dort in Menge nach anderen Gegenden ver- kauft. — Von dem Harze kommen Kupfer, Silber und Gold, und auch sonst fehlt es nicht an manchem Segen Gottes. So hat die Stadt Lüneburg, in der Nähe der großen Sandfläche, welche nach ihr die Lüneburger Heide genannt wird, eines der besten Salz werke in Deutschland. Zum Andenken daran, daß ein Schwein diese Salzquellen zuerst entdeckt haben soll, wird dessen getrockneter Schinken noch immer in Lüneburg aufbewahrt. In ganz Hannover spricht das Volk plattdeutsch, die Gebilde- ten reden einen angenehmen und ziemlich reinen Dialekt, so wie überhaupt die Bildung der höheren Klassen durch die reich ausgestattete Landesuniverstät und manche gute Gymnasien und höhere Bürgerschulen auf einer achtungswerthen Stufe steht. 34. Die grohe Lüneburger Heide. Zwischen Lüneburg und Celle, im Königreich Hannover, zieht sich zehn Meilen weit die Lüneburger Heide hin, ein ödes, trauriges Land ohne Anhöhen, ohne Thäler, ohne Seen, ohne Bäche, ohne alles Laubholz. Rechts und links, wohin man sich auch wendet, sieht man in dieser Einöde nichts als Heide mit krüppelhastem Nadelholzgebüsch, oder
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