1853 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Haesters, Albert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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ist es, wenn Brauer und Brenner absichtlich Taumellolch zum Getränke
mischen, um es berauschender zu machen.
Zu den Giftgewächsen gehören auch alle diejenigen Pilzsorten,
die unangenehm riechen, eine bunte, grünliche oder schwarzbraune Farbe,
einen hohlen Strunk und eine klebrige Oberfläche baben, auf der Zunge
ein Brennen verursachen und Leim Kochen blau, schwarz oder hart und
zähe werden. Aus dem Weißbleiben einer mitgekochten Zwiebel kann
man nicht mit Sicherheit die nichtgiftige Beschaffenheit der Pilze erkennen.
Die Wirkungen, welche der Genuß giftiger Pilze hervorbringt, sind
von der traurigsten Art und ziehen nicht selten den Tod nach sich.
Als nächstes Gegenmittel gilt das Trinken von möglichst viel Seifen-
wasser; jedenfalls muß man den Kranken zum Brechen bringen, was
auch durch laue Milch und laues Wasser bewirkt wird; nur gebe man
ja nicht Weinessig oder Salzwasser zu trinken, denn dadurch würde das
Gift in die Nerven geführt werden.
79. Der Frühling.
(V. M u st e r st ü ck von Kellner.)
Der schöne Frühling ist wieder gekommen! Nun scheint die Helle
Sonne wärmer und die Bäume des Waldes werden grün. Meine
Augen sehen überall bunte Blümchen. Überall, auf jener Wiese und
dort in dem Garten, sprossen sie hervor und erfüllen die reine Luft
mit ihrem angenehmen Gerüche. Die Böglein im Walde singen ihr
munteres Liedchen und bauen künstliche Nester; der Landmann besäet
wieder seinen Acker. In dieser schönsten Zeit des Jahres spielen wir
Kinder gar gern draußen im Schatten der Bäume oder auf blumigen
Wiesen. Wir brauchen dann nicht mehr solche Handschuhe von Pelz,
wie wir sie im Winter hatten, denn die liebe Sonne scheint warm
genug. O wie schön ist der Frühling! Wir wollen unsern Vater im
Himmel lieben, der ihn zur Freude der Menschen schuf. —
Der Frühling schenkt Wonne und Leben
Der wiedercrwachten Natur;
Es grünen die Bäume, die Neben,
Die Saaten, die Wiesen, die Flur.
89. Der Sommer.
(Vi. M u st e r st ü ck von Kellner.)
Im Sommer scheint die Sonne heißer als im Frühlinge. Die
vielen Blumen, welche noch blühen, das Gemüse in den Gärten und
alles auf dem Felde schmachtet dann nach Regen. Alles bedarf der
Erquickung. Da verdunkelt sich der Himmel, der Donner rollt, Blitze
blenden das Auge, und ein wohlthätiger Regen erftischt die durstigen
Bäume und Kräuter. Alles wächst noch einmal so schön, und der
Mensch freut sich darüber. Aber die Hitze wird noch größer, das Ge-
Haesters' Lesebuch für Oberkl.