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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 263

1853 - Essen : Bädeker
263 gutes Papier gemacht. Ferner kommen aus der Schweiz eine Menge goldener und silberner Uhren, auch andere Goldarbeiten, vorzüglich aus Genf. Mit diesen Waaren, besonders aber mit Vieh, Butter und Käse treiben die Schweizer einen ansehnlichen Handel, und da sie aus ihren Bergen auch Eisen, Kupfer, Silber, Marmor und viele andere Mineralien erbeuten, so finden auch hier eine Menge Menschen Beschäftigung und Gelegenheit zum Handel. Die Schweiz ist eine Republik oder ein Freistaat, der in 22 Kantone eingetheilt ist. Der Religion nach bekennen sich einige Kantone zur katholischen, andere zur evangelischen Kirche, noch andere sind gemischt. Die bedeutendsten Städte sind Zürich, Bern, Basel, Genf, Luzern, Schaffhausen u. s. f. Keine dieser Städte ist von ansehnlicher Größe, denn Genf, die größte, zählt nur 36,000 Einwohner. 10. Die Hunde auf dem St. Bernhardsberge. Über den großen St. Bernhard führt ein sehr betriebener Berg- paß aus Wallis nach Italien. In dem öden hohen Felsenthale, umschlossen von Bergen, die mit ewigem Schnee bedeckt sind, steht die höchste menschliche Wohnung in der alten Welt, das Kloster des hei- ligen Bernhard. Hier wohnen zehn bis zwölf fromme Mönche, deren einziges Geschäft es ist, die Reisenden unentgeltlich zu bewirthen und ihnen alle Hülfe angedeihen zu lassen. In den acht oder neun Monaten des Jahrs, wo Schnee, Nebel und Ungewitter und Schnee- lawinen den Weg sehr gefährlich machen, streifen diese Geistlichen oder ihre Diener täglich umher, um Verirrte aufzusuchen oder Versunkene zu retten. Schon viele Jahre her bedienen sie sich zur Rettung der Verunglückten auch besonders abgerichteter, großer Hunde. Diese gehen entweder allein aus oder werden von den Mönchen mitgenommen. So- bald der Hund einen Verunglückten ausgewittert hat, kehrt er in pfeil- schnellem Laufe zu seinem Herrn zurück und giebt durch Bellen, Wedeln und unruhige Sprünge seine gemachte Entdeckung kund. Dann wendet er um, immer zurücksehend, ob man ihm auch nachfolge, und führt den Herrn nach der Stelle. hin, wo der Verunglückte liegt. Oft hängt man diesen Hunden ein Fläschchen mit Branntwein oder anderen stärkenden Getränken und ein Körbchen mit Brod um den Hals, um es einem ermüdeten Wanderer zur Erquickung darzubieten. Ein solcher Hund war Barry. Zwölf Jahre lang war er unermüdet thätig und treu im Dienste der Menschheit, und er allein hat in seinem Leben mehr als vierzig Menschen das Leben gerettet; der Eifer, den er hier- bei bewies, war außerordentlich. Nie ließ er sich an seinen Dienst mahnen. Sobald der Himmel sich bedeckte, Nebel sich einstellten, oder die Schneegestöber sich von Weitem zeigten, so hielt ihn nichts mehr im Kloster zurück. Nun strich er rastlos und bellend umher und er- müdete nicht, imnier und immer wieder nach den gefährlichen Stellen
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