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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 286

1853 - Essen : Bädeker
286 Ungefähr 2/3 dieses Erdtheiles bestehen aus Flach- und Tiefland, und nur 1/3 aus Gebirgsland. Das ganze nordöstliche Europa (Rußland, Galizien, Polen) und ein Theil von Westeuropa (Nord- deutschland, Dänemark, die Niederlande, Belgien und ein Stück vom nordwestlichen Frankreich) zeigen den Charakter des Tief- und Flach- landes, wo man keinen einzigen Gebirgszug, sondern höchstens mäßige Anhöhen, Hügel und Landrücken findet; dagegen besteht der übrige Theil von Europa aus Gcbirgs- und Hochland, wovon jedoch die große ungarische und lombardische Ebene eine Ausnahme machen. Das höchste Gebirgsland Europas ist die Schwei), von wo der Boden sich nach allen Seiten zu senkt und endlich gegen die Nord- und Ostsee in flache Tiefebenen, welche die ebeirsten und niedrig- sten Länder Europas bilden, ausläust. Das größte europäische Gebirge sind die Alpen in der Schweiz und in Italien, welche sich von da in viele Äste nach verschiedenen Richtungen ausbreiten. Mit Einschluß der Inseln, welche über 14,000 Quadratmeilen enthalten, schätzt man den Flächeninhalt Europas aus 168,000 Quadratmeilen. — In Hinsicht der Witterung bemerken wir in Europa eine große Verschiedenheit. Die Wärme nimmt nicht im Allgemeinen bloß nach Norden, sondern auch nach Osten ab. Die Westwinde bringen Feuch- tigkeit und Regen, die Ostwinde Trockenheit, die Südwinde Wärme, die Nordwinde Kälte. Die Ostwinde steigern eben so wohl die Sommerhitze als die Winterkälte; die Westwinde aber mildern die Hitze im Sommer, wie die Kälte im Winter. In den westlichen Ge- genden regnet es häufiger, als in den östlichen und südlichen — und wenn auch während des Sommers iin Süden die Wärme und wäh- rend des Winters im Norden die Kälte groß ist, so ist sie doch er- träglich und mit Recht sagt man daher: Europa hat im Ganzen ein gemäßigtes Klima. In Rücksicht des Klimas kann man es von Süden nach Norden in 3 Erdstriche eintheilen: 1. die warme, wo der Citronenbaum fortkommt (Portugal, Spanien, Süd- und Mittelitalien, Griechenland und die südliche Türkei); 2. die gemäßigte, wo der Getreide- und Obstbau durchgehends gedeihen (Frankreich, Großbrittanien, Nieder- lande, Deutschland, Schweiz, Ungarn, Süd- und Mittelrußland, Dä- nemark und das südliche Schweden und Norwegen; 3. die kalte, wo das Pflanzenleben immer mehr abnimmt und nur Rennthiermoos, is- ländisches Moos, Preiselbeeren, Wachholderbeeren, zwerghaste Kie- fern und Birken fortkoinmen (Nordskandinavien und Nordrußland bis zum Ural). Bis auf den Hund, den treuen Begleiter der Menschen, und das Rennthier verschwinden hier auch alle Hausthiere, welche sonst in ganz Europa ziemlich dieselben sind. Jedoch hält man den Esel nur
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