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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 311

1853 - Essen : Bädeker
311 alten Welt (Europa, Asien, Afrika) entgegengesetzt ist. Es hat einen Flächenraum von etwa 700,000 Quadratmeilen mit etwa 60 Millionen Einwohnern. Umgeben wird es an allen Seiten von Meeren: nach Osten vom atlantischen Meere, nach Süden vom südlichen Eismeere, nach Westen vom großen Ocean und nach Norden vom nördlichen Eismeere. Hier aber nähert es sich Asien (Sibirien) von dem es nur durch die Behnngstraße geschieden ist. — Der große Busen des atlantischen Meeres, der ungefähr in der Mitte den Erdtheil Amerika verengt und gleichsam in zwei Theile theilt, heißt von dem angrenzenden Lande der mexikanische Meerbusen. Was nun südlich von diesem Meerbusen liegt, heißt Südamerika; und was nördlich liegt, heißt Nordamerika, welches mit ersterem durch die Landenge von Panama zusammenhängt; die Inseln aber in dem mexikanischen Meerbusen nennt man Westindien. Man meinte nämlich früher irriger Weise, jene Inseln seien nur ein Theil des be- rühmten Ostindiens in Südasien; und weil man nach den Inseln bei Amerika gen Westen, nach dem eigentlichen Indien aber gen Osten fahren muß, so nannte man jene Inseln Westindien und das süd- asiatische Land Ostindien. Amerika ist sehr gebirgig. Das Hauptgebirge sind die Cor» dilleras de los Andes, gewöhnlich bloß Cordilleren oder auch Anden genannt, die sich von Nord- nach Südamerika hinziehen. Früher hielt man den Chimborasso, eine der bedeutendsten Höhen der Anden in Südamerika (20,100 Fuß) für den höchsten Berg; aber jetzt weiß man, daß der Himalaya in Asien das höchste Gebirge der Erde ist; denn er erreicht eine Höhe von 26,000 Fuß. Dagegen kann kein Erdtheil in Ansehung der Ströme sich mit Amerika mesten. Der Lorenzfluß und der Mississippi in Nordamerika gleichen bei ihrem Ausflusse kleinen Meeren; der Orinoko in Südamerika ist 320 Meilen lang; aber bedeutender, als alle, ist der 720 Meilen lange Amazonenstrom, der größte und wasserreichste Strom der ganzen Erde. Nach der großen Ausdehnung Amerikas von Norden gen Süden, wodurch es allen Erdstrichen angehört, ist auch das Klima sehr verschieden, von der strengsten Kälte bis zur äußersten Hitze. Bei dieser Verschiedenheit des Klimas besitzt Amerika fast alle Produkte der übrigen Erdtheile, aber auch viele, die ihm ganz eigenthümlich sind. Im Allgemeinen ist der Pflanzenwuchs Ame- rikas gewaltiger als in den übrigen Erdtheilen; mit dem Grase in den Prairien kann sich kein anderes an Höhe messen — mit den Riesen- wäldern in Amerika, welche durch die unermeßliche Fülle alles über- wuchernder Schlingpflanzen oft ein undurchdringliches Dickicht bilden, lassen sich keine andere vergleichen. Dagegen fehlen dem Erdtheile die gewaltigen Landthiere der alten Welt, wie der Elephant, das Ka- mee!, das Nilpferd; auch die amerikanischen Raubthiere sind nicht so wild und furchtbar für den Menschen als die Löwen, Tiger und
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