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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 336

1853 - Essen : Bädeker
336 an, kann aber zu allerlei Kunstsachen verarbeitet werden. Aus der Rinde verfertigt man sehr schönes Zeug zu Kleiderstoffen, und die Blätter dienen theils zum Einwickeln der Frucht beim Rosten und Backen, theils als Tischtücher. Die abgefallenen männlichen Blüthen werden als Zunder benutzt. Ss. Die Staudenkoralle. Zu den merkwürdigsten P stanz ent hieren, die ein hartes, stein- artiges Gehäuse haben, das mit dem Thiere sich bildet, und welches nicht bloß ein einziges Thierchrn der Art beherbergt, sondern in dem viele Millionen derselben sitzen, gehört die Staudenkoralle. Die Fortpflanzung findet bei diesen Thieren nach Art der Pflanzen statt. Aus dem Mutterstamme wächst eine Knospe oder ein Zweig hervor, der' aber am Grundstöcke bleibt; aus diesem Zweige treibt wieder ein Zweig, aus diesem wieder einer, und so fort, so daß am Ende die ganze Masse einem Gebüsche oder Baume ähnlich wird. Die Staudenkorallen erreichen mit der Zeit eine ungeheure Größe, sie stei- gen nach und nach vom Grunde des Meeres, wo sie in großer Zahl festsitzen, herauf bis zu seiner Oberfläche, und bilden hier nicht etwa ein unbedeutendes, dünnes Gesträuch, sondern große, feste Massen, welche unter dem Namen „Korallenbänke oder Korallenriffe" dem Schiffer wohlbekannt sind, und schon manchem Schiffe, das auf sie stieß, den Untergang brachten. Jedoch nicht bloß als heimtückische Fallen für den sichern Fährmann sind die Korallen unter dem Spiegel des Wassers ausgebreitet, oft erheben sie sich auch über denselben, die Zwischenräume werden nach und nach durch zufällig herbeigeschwemmte Gegenstände ausgefüllt; es bildet sich eine fruchtbare Dammerde und eine blühende Insel entsteht — auf dem winzig kleinen und doch kolos- salen Wasserthiere! Solche Inseln trifft man viele in der Südsee an, und es sind entweder unbewohnte Eilande, oder durch die Länge der Zeit und günstige Umstände sichere Wohnplätze für Menschen und Thiere geworden. Das Meer ist in ihrer Nähe oft unergründlich tief, und es scheint, daß sie vom Grunde senkrecht heraufgewachsen seien. Es sind jedoch die Gelehrten nicht ganz einig, ob sie wirklich in der größten Tiefe festsitzen, oder ob sie vielmehr auf steil hervorragenden Bergen im Meere in geringer Tiefe angewachsen sind. — Die ge- wöhnlich rothen Korallengehäuse werden auf mancherlei Weise benutzt; man verfertigt Halsgehänge, Ringe, Ketten und andern Schmuck dar- aus, man brennt sie aber auch zu Kalk oder baut Häuser damit. Wiederholungsfragen ! Zeichnen und Beschreiben!
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