1853 -
Essen
: Bädeker
- Autor: Haesters, Albert
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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1783 beendigt wurde. Die Provinzen traten in Philadelphia durch
Abgeordnete in einen Bund zusammen, sie bewaffneten sich gegen Eng-
land, zogen die Wilden und auch europäische Nationen, die aus die
Engländer eifersüchtig waren, besonders die Franzosen in ihr In-
teresse, wählten zu ihrem Anführer den berühmten Washington, einen
reichen Pflanzer, der sich auf das Kriegswesen wohl verstand. Die
Colonisten standen den Engländern zwar an Ausrüstung und Kriegs-
erfahrung weit nach; aber sie übertrafen die von diesen in Sold ge-
nommenen fremden Truppen, unter denen sich auch Deutsche: Hes-
sen und Braunschweiger, befanden, an Muth, Vaterlandsliebe,
Begeisterung für die Freiheit und besonders an genauer Kenntniß des
Landes. Lange blieb der Kampf ohne Entscheidung; aber als 1777
bei Saratoga der englische General von den Amerikanern umzingelt
und zur Übergabe gezwungen, und 1781 ein zweites englisches Heer
bei Uorktown durch Washington gefangen genommen worden, und
England kein neues Heer zu senden hatte: da wurde im Frieden zu
Versailles 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikanischen
Freistaaten anerkannt. Seit diesem Frieden hat der junge Frei-
staat staunenswerthe Forffchritte in der Bevölkerung und im Wohl-
stände gemacht; denn Tausende und abermals Tausende sind aus Eng-
land, Irland, Frankreich und Deutschland nach der neuen Welt aus-
gewandert, um sich dort im Lande der Freiheit und des Wohlstandes
niederzulassen. Urwald auf Urwald ist niedergesunken, Niederlassung
auf Niederlassung entstanden, Städte auf Städte sind angelegt und
wunderbar rasch bevölkert worden, Provinzen auf Provinzen haben sich
gebildet. Die Zahl der verbundenen Staaten hat sich von 13 auf 29
schon vermehrt. An der Spitze dieses Bundesstaates steht ein Prä-
sident, der alle vier Jahre neu gewählt wird. Washington war
der erste Präsident — zu seiner Ehre wurde auch die Stadt gleichen
Namens gegründet und zur Haupfftadt des ganzen Freistaates und zum
Versammlungsorte des Congresses (Abgeordneten-Versammlung) erhoben.
Großen Einfluß auf das amerikanische Volk und seine Schicksale
übte besonders der berühmte Benjamin Franklin. Er war der
Sohn eines Seifensieders. Da sein Vater 17 Kinder hatte, so konnte
er auf ihn, den jüngsten, nicht viel verwenden, und bestimmte ihn auch
zu seinem Handwerke. Allein dieses gesiel ihm nicht, und er lernte
bei einem Bruder die Buchdruckerkunst. Nach mancherlei Widerwärtig-
keiten legte er eine eigene Buchdruckerei an und war unermüdet thätig,
dabei heiter und streng redlich. Dies verschaffte ihm das Zutrauen
seiner Landsleute, die gern bei ihm Bestellungen machten und ihn un-
terstützten. In seinen Feierstunden las er nützliche Bücher, und bald
verfaßte er selbst kleine Schriften für das Volk, welche gern gelesen
wurden; dann gab er eine Zeitung heraus, die große Abnahme fand.
Durch tiefes Nachdenken und gründliches Forschen erfand Franklin den
Blitzableiter, wodurch sein Name in ganz Europa bekannt wurde.