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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 48

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
48 2) Erweise deinem Dienstherrn Ehrerbietung; sey Ut scheiden und höflich gegen ihn. Bei verdienten Verweisen ver- antworte dich nicht auf eine grobe, freche Art, wie so man- che deines Standes, die sich nichts sagen lassen und immer das letzte Wort haben wollen. Glaubst du, die Herrschaft thue dir unrecht, so magst du dich allerdings verantworten, aber trage es doch mit Sanftmuth und Gelassenheit. 3) Sey unüberwindlich treu und ehrlich in Allem, im Kleinen wie im Großen. Die Menge macht nicht den Dieb, sondern das Mein und Dein. Ein Dienstbote hat manches im Haufe, im Stall und in der Scheuer unter seiner Hand, das er veruntreuen kann. Die Gelegenheit und Versuchung zur Untreue ist groß und täglich. Aber bewaffne dich dage- gen, sonst verlierst du außer deinem guten Gewissen auch Leine Ehre, Freiheit und das ganze Zutrauen deiner gegen- wärtigen und künftigen Herrschaft. 4) Rede immer die Wahrheit. Wer eine Lüge macht, muß noch zehn dazu machen, die erste zu beschönigen, und wer lügt, ist auf dem Weg zu stehlen, der an den Galgen führt. Sey verschwiegen. Plaudere nichts aus dem Haus, weder Böses noch Gutes; es nützt niemals und schadet im- mer. Vermeide es, Geheimnisse zu erfahren, und gehe weg, wo man heimlich redet; dieß erwirbt dir Vertrauen und Liebe. Hüte dich vor allem heimtückischen, heuchlerischen und verschlagenen Wesen; Gott ist dein Zuschauer, und sieht in dein Herz. 5) Gehe vorsichtig mit dem um, was dir anvertraut ist. Behüte deine Herrschaft vor Schaden, wo du kannst. Nachläßigkeit kann deiner Herrschaft großen Schaden zufü- gen. Sey nicht unbarmherzig gegen das Vieh. Handle also in allem so, wie du es mit aller Billigkeit von einem Dienstboten verlangen könntest, wenn du die Herrschaft wärest. 6) Die Kinder im Haufe ehre und liebe als deines Herrn Kinder. Thue nichts Unrechtes vor ihren Augen und starke sie nicht in ihren Unarten. 7) Sey zufrieden mit deinem Lohne. Murre nicht, und denk, daß du mit demselben mit deiner Herrschaft übereinge- kommen bist, und dein freier Wille war, dieß einzugehen.
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