1834 -
Ehingen a.d.D. Leipzig
: Herbig Feger
- Autor: Buschor, Franz Johann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule, Landschule, Sonntagsschule
- Regionen (OPAC): Württemberg
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Wege seyest, dich dem heiligsten Gott mehr als sonst
zu nahem, dich ihm aufzuopfern , sein Wort und seine
Lehre anzuhören, auf dich anzuwenden und willig zu
befolgen, Andere durch dein Beispiel zur Andacht zu
erwecken und anzueifern. Kurz auch ausser dem Hause
Gottes zeige, dass diese Augenblicke dem Herrn ganz
gewidmet seyn sollen. Kommst du zur Kirche, so stehe
nicht vor dieselbe hin, um jedermann anzugaffen, wer
kommt, oder wohl gar um andere zu spotten, zu necken,
oder durch unschickliche, ungeziemende Gespräche ein
Gelächter zu verursachen und so deine Mitgesellen zu
unterhalten. Gehe alsbald in dieselbe hinein, ohne zu
trappen, zu springen, zu drucken oder andern vorzu-
dringen , wie ungeschliffene Leute. Gehe sittsam und
ehrfurctsvoll an deinen Ort. Dort erheb dein Herz zu
dem, der hier in diesem heiligen Hause besonders gegen-
wärtig ist. Sey eingezogen und fromm, aber nicht bloss
auf den Schein; sonst bist du ein Scheinheiliger, ein
Pharisäer. n'
In tiefster Ehrfurcht sollst du das Wort Gottes und
die christlichen Lehren anhören, in frommen Betrach-
tungen und Gebeten dem heiligen Messopfer und den
übrigen gottesdienstlichen Verrichtungen anwohnen.
Vermeide sorgfältig alles Hin - und Hergaffen; alles
Plaudern und Drucken. Ist der Gottesdienst beendigt,
so gehe eben so sittsam und bescheiden wieder nach
Haus. Der Sonntag sey dir auch ausser der Zeit des
Gottesdienstes ein heiliger Tag, der dem Körper Ruhe
und dem Geiste Licht und Kraft zu allem Guten geben
soll. Benütze ihn nicht zumfaulenzen, Herumschwärmmy
zum Saufen und Spielen, sondern zur wahren Erholung
deines Leibes und Geistes, zum Lobe und Preise deines
Gottes und zum Nutzen und Verdienst deiner Seele.
Wie man sich bei Besuchen und ingesell-
schäften zu betragen habe.
Wenn du zu andern gehst, um sie zu besuchen, so kleide
dich anständig; reinige dich zuvor. Geh nicht ungesäuert,
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