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1. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 222

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
222 riug gewesen wären, das Land zu verbessern, wenn es sich je halte thun lassen. Man bleibt sorgfältig bei den Mei- nungeu und Gebräuchen der Alten stehen. Man glanbt, daß alles das alleinig gut und unverbesserlich sey. was schon vor vielen Jahren beobachtet worden ist, und ist so gegen alles Neue und gegen alle Verbesserungen in der Landwirth- Schaft, verwirft Alles ungeprüft und unbedingt, und ist bloß für alte Gewohnheiten eingenommen. Alle Künste, Handwer- ker und Gewerbe sind in ihrer ersten Erfindung unvollkom- men, und werden nur nach und nach verbessert und vollkommener gemacht. Eben so verhalt es sich mit dem Ackerbau und mit der Landwirthschaft überhaupt, der nur nach und nach zu sei- ner jetzigen Vollkommenheit gelangte. Auch gibt es noch Leute, welche glauben, daß das Feld ausruhen müsse, wenn es einigeiahre nach einander mitgetreidefrüchte angeblümt worden sey, daher bleibt in manchen Gegenden der dritte Theil der Felder brach liegen. Daß diese Meinung falsch sey, bewei- sen die Aeker, die man nicht ackert und besäet, und die doch Dornen, Distel und Unkraut treiben, und ihre Bereitwilligkeit, zu wirken, an diesen verschwenden: eben so beweisen es die Gärten, die alle Jahre angebaut, aber auch alle Jahre ge- düngt werden. Diese tragen alle Jahre reichliche Früchte. Die Felder bedürfen nie der Ruhe, sondern bloß einen Trieb, zu Wirken. Man baue und dünge den Acker fleißig, so wird er alle Jahre Früchte tragen, wie die Gärten. Er bedarf da- her keiner Brache, wodurch eine Ernte verloren geht. Viele geben den Mangel an Vieh und Dünger als Grund gegen die Aufhebung der Brachen an. Auch dieses Urtheil ist falsch; denn durch die Aufhebung der Brachen wird weit mehr Futter gewonnen, der Viehstand vermehrt, und durch die Stallfütterung der Dünger vervielfältigt. Ein Mor- gen Acker, mit Klee oder andern guten Futterkräutern ange- blümr, liefert mehr gutes Futter, als zwanzig Morgen Brach- feld elendes Futter abwerfen. Es ist also ersichtlich, daß durch Aufhebung der Brachen nicht nur sehr viel an Früch- ten gewonnen, sondern auch der Viehstand verbessert und ver- mehrt werden kann.
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