1834 -
Ehingen a.d.D. Leipzig
: Herbig Feger
- Autor: Buschor, Franz Johann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule, Landschule, Sonntagsschule
- Regionen (OPAC): Württemberg
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
251
Behandlung der Bienen im Frühlinge.
Sobald die warme Frühlingswitterung eintritt, und die
Bienen sich zum Ausstiegen anschicken, was im März ge-
schehen darf, so trage man die Körbe aus den Kammern auf
den Stand; sind sie auf dem Stand geblieben, so öffne man
ihnen ihren Ausflug. Wird cs am Abende noch kühl, so
schließt man das Flugloch so weit zu, daß noch eine Biene
aus und ein kann. Fallt aber Schnee, so schließt man das
Flugloch ganz. Es wäre nicht klug, alle Bienenstöcke zum
Schwärmen auszustellen. Man unterscheidet daher Schwarm-
und Honigstöcke von einander. Mehrere bestimmen § ihrer
Stöcke zum Schwärmen und f zum Honig. Zu Schwärm,
stöcken nimmt man junge oder vorjährige, oder auch diejeni-
gen, welche zwei Jahre alt sind. Sie schwärmen am leich-
testen und sichersten und geben die schönsten Kolonien. Im
Februar oder März hebt man sie vom Brett und reinigt
dieses von ihrem Unrath. Honigstöcke geben vornehmlich die-
jenigen, die stark und volkreich, und folglich im Stande
sind, viel Honig zu sammeln und einzutragen. Bei diesen
muß man so viel möglich zu verhüten suchen, daß sie keine
junge Königin erbrüten und zum Schwärmen Anstalt ma-
chen. Dieß geschieht am ehesten dadurch, daß man in den
ersten warmen Tagen des Aprils alle ihre Waben von unten
an bis an die Brut, aber ganz gleich, beschneidet und keine
länger als die andere läßt. Wenn man hinten etwas Honig
findet, so nimmt man auch diesen weg. Nun bleibt der Korb
ruhig stehen, und man läßt sie ungehindert arbeiten. Haben
sie weit herab gebaut, so gibt man ihnen einen Untersaß, daß
sie zum immerwährenden Arbeiten genöthigt sind, und sie sam-
meln einen Vorrath von Honig, der 8 — 10 Maas beträgt.
Von den Krankheiten der Bienen.
Die Bienen sind so gut, wie alle andere Thiere, verschie-
denen Zufällen und Krankheiten unterworfen. Doch gibt es
deren nur wenige, und diese sind gewöhnlich Folge einer
naturwidrigen Behandlung.
Zu den vorzüglichsten Krankheiten der Bienen rechnet
man die Ruhr. Ihr Daseyn erkennt man an dem röthlichen,