1834 -
Ehingen a.d.D. Leipzig
: Herbig Feger
- Autor: Buschor, Franz Johann
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule, Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Elementarschule, Landschule, Sonntagsschule
- Regionen (OPAC): Württemberg
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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etwas säuerlich riechenden Auswurfe, den die Bienen auf
die Waben und nebenhin am Stocke fallen lassen. Die Ruhr
entsteht hauptsächlich von einem lang anhaltenden oder zu
strengen Winter. Will man die Krankheit verhindern, so
sperre man die Bienen nicht zu bald im Herbste ein, und lasse
ste auch im Frühlinge nicht zu spät ausfiiegen. Ist die Ruhr
wirklich auögebrochen, so gebe man den Bienen Honig mit
Wein und geriebener Muskarennuß vermischt. Besser ists,
den Bienen Freiheit zu lassen; sie werden sich dann durch
den im Stock befindlichen Honig zu helfen wissen. Eine
andere schlimme Krankheit der Bienen ist die Faulbrut. Man
erkennt sie daran, wenn die Deckel der Brut ganz niedrig
und eingedrückt sind, sich in den Zellen nur eine schleimige
schwarzbraune Masse befindet, und der ganze Stock einen
höchst widerlichen Geruch hat. Sie entsteht sehr oft von
einem unreinen, und schädlichen, in kupfernen Gefäßen aufber
wahrten Honig, der den Bienen gegeben wird, und womit
ste die junge Brut füttern. Sie entsteht auch durch Erkäl-
tung. Die Bienen selbst reißen die verdorbene Brut heraus
und schaffen sie weg. Ist nur ein Theil krank, so schneidet
man sie aus. Hat aber das Uebel schon zu sehr überhand ge-
nommen , dann suche man die noch lebenden Bienen heraus-
zutreiben und mit einem gesunden Stock zu vereinigen.
Bei anhaltend kalter Witterung geschieht es auch, daß
die Bienen schwacher Stöcke und bei wenig Honig ermatten
und erstarren. Dieß erkennt man daran, wenn bei war-
mem Sonnenschein nur zuweilen eine Biene ;um Vorschein
kommt, während andere Stöcke freudig ausfiiegen. Ihr Leib
ist dünn und abgemergelt.. Klopft man an den Stock, so
istö, als wenn alle gestorben wären. Einen solchen Stock
trage man in eine temperirte Stube, stelle ihn auf den
Kopf, nehme das Brett weg, und besprenge die Bienen
mit drei Löffel voll Sternanishonig mit einem Löffelvoll
Wein, und so werden sie wieder zum Leben kommen, wenn
sie noch nicht drei Tage starr sind.