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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 104

1855 - Mainz : Kirchheim
104 Worte „Frucht“ die Samenknollen gemeint, die oben am Kraute hängen. Da es nun Herbst war und die Samenknollen waren gelb, lud er eine Menge vornehmer Herren zu einem Gastmahle ein, wobei es hoch herging. Am Ende kam auch eine zugedeckte Schüssel, und der Hausherr stand auf und hielt eine schöne Rede an die Gäste, worin er sagte, er habe hier die Ehre, ihnen eine Frucht mitzutheilen, wozu er den Samen von seinem Freunde, dem berühmten Drake, mit der Versicherung erhalten habe, dass ihr Anbau für England höchst wichtig werden könnte. Die Herren kosteten nun die Frucht, die in Butter gebacken und mit Zucker und Zimmt bestreut war; allein sie schmeckte abscheulich und es war nur Schade um den Zucker. Daraus urtheilten sie Alle, die Frucht könne wohl für Amerika gut sein , aber in England werde sie nicht reif. Da liess denn der Gutsherr einige Zeit nachher die Karloffelsträucher herausreissen und wollte sie weg- werfen. Aber eines Morgens im Herbst ging er auch durch seinen Garten und sah in der Asche eines Feuers, das sich der Gärtner angemacht hatte, schwarze runde Knollen liegen» Er zertrat einen, und siehe, es duftete so lieblich, wie eine gebratene Kar- toffel. Er fragte den Gärtner, was das für Knollen wären, und dieser sagte, dass sie unten an den Wurzeln des fremden amen rikanischen Gewächses gehangen hätten. Nun ging dem Herrn erst das rechte Licht auf. Er liess die Knollen sammeln, zube- reiten und lud dann die Herren wieder zu Gaste, wobei er wohl wieder eine Rede gehalten haben mag, deren Inhalt gewesen sein wird, dass der Mensch, wenn er bloss nach dem urtheilt, was Oberfläche ist, und nicht noch tiefer gräbt, manchesmal gar sehr irren könne. G. H. Schubert. 6. Dev Stechapfel. Dieses Giftgewächs heißt auch Dornapfel, Rauapfel, Teufels- apfel , Giftapfel, Krötenmelde, Tollkraut und wurde wegen der groß- ßen , schönen und wohlriechenden Blume vor dreihundert Jahren nach Deutschland gebracht und in die Gärten gepflanzt. Man dachte da- mals nicht, daß man ein lebensgefährliches Gift in Deutschland ein- führe. Der Stechapfel aber hat sich seitdem so vermehrt und ausgebreitet, daß er setzt fast überall, auf gutem und auf schlechtem Boden, auf Schutthaufen, an Wegen, Zäunen u. s. w. als Unkraut wächst. Die Pflanze entsteht im Frühlinge aus dem im Herbste zuvor ausgefallenen Samen, blüht vom Juni bis in den Herbst und bringt vom «September an reifen Samen. Sie wird 1 bis 3 Fuß hoch, breitet ihre Aeste weit aus und hat große, dunkelgrüne, ausgezackte Blätter. Die Blüthe ist weiß und trichterförmig und sitzt immer in einer Astgabel. Die Frucht ist einem Apfel ähnlich und mit kurzen Stacheln besetzt. Zerquetscht man Blätter, Blüthen oder den weichen Stengel, so
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