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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 132

1855 - Mainz : Kirchheim
132 27. Hlliigbieit und Dankbarkeit einer Luwin. Von der Mannschaft eines englischen Schiffes, die an der ostindischen Küste ans Land geschickt worden war, um Holz zu fällen, hatte sich ein Matrose entfernt und sich weiter als die Uebrigen in den Wald gewagt. Aber plötzlich hemmte Schrecken seine Schritte, denn er sah rasch eine Löwin auf sich zueilen, der zu entfliehen nicht mehr möglich war. Doch bald trat Verwun- derung an die Stelle der-Furcht, als sich das Thier ihm schmei- chelnd zu Füssen legte, erst ihn an- und dann nach einem Baume hinsah. Nachdem sie dies einige Male wiederholt hatte, stand sie wieder auf und ging auf jenen Baum zu, sich mehrmals nach dem Matrosen umblickend, woraus dieser schloss, dass sie wünsche, er solle ihr folgen, was er endlich auch that. Ange- kommen bei dem Baume sah er auf diesem einen grossen Pa- vian sitzen, der kleine Thierchert im Arme hatte, welche, wie er aus den unverwandt dahin gerichteten Blicken der Löwin, die sich katzenartig unter dem Baume niedergekauert hatte, schloss, deren Jungen sein mochten. Hinauf zu klettern und dem Pavian die Beute abzujagen, dazu hatte er keine Lust, aber er war mit einer Axt versehen und so dachte er bequemer und sicherer den Wunsch der Löwin zu erfüllen. Basch fing er nun an, den Baum umzuhauen, bei welcher Arbeit die Lö- win abwechselnd ihn und den Bäuber ihrer Jungen im Auge behielt, was ihm in der Förderung seiner Arbeit ein nicht klei- ner Sporn war; auch währte es nicht lange, so musste der Baum seinen kräftigen Hieben weichen, er fiel und mit ihm der Pavian, den die Löwin mit einem Satze fasste und in Stücken riss. Der Matrose stand und zitterte über diesen Anblick wie ein Espenlaub. Nachdem die Löwin ihre Jungen unversehrt gefunden, berochen und beleckt hatte, sprang sie von Neuem auf den armen und zitternden Matrosen los, um diesem durch Lecken und Sehmeicheln ihre Dankbarkeit zu beweisen. Sie schmiegte sich um seine Füsse, rieb einige Male ihren Kopf an ihm, nahm dann ihre Jungen, wie die Katzen zu thun pflegen, ins Maul und trabte mit denselben davon. Bebend und bleich kam der Matrose auf dem Schiffe an, und es dauerte lange, bis er sich so weit erholt hatte, dass er das Abenteuer erzählen konnte. 28. Der Hund auf dem St, Bernhardsiterg. Ein frommer savoyischer Edelmann , Bernhard von M e n t h o n, stiftete im Jahre 962 auf einem sehr hohen Berge im südlichen Theile von Wallis ein Kloster, dessen Bewohner das heilige Gelübde auf sich nehmen, den Wanderern auf diesem wilden Bergpfade jede mögliche Erleichterung und Erquickung
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