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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 150

1855 - Mainz : Kirchheim
150 2) Man entferne sich bei einem Donnerwetter von Wän- den, Fenstern, Schornsteinen, Oefen und vorzüglich von allen Metallen. 3) Des Nachts verlasse man das Bett; denn man hat Bei- spiele, dass der Blitz dasselbe angezündet und die Person darin getödtet hat. Man ist auch dann weit geschickter, eine ent- standene Entzündung zu tilgen, und bei entstehender Gefahr für schnelle Hülfe und Bettung unglücklicher Nebenmenschen zu sorgen. 4) Man lösche das Feuer in der Küche aus ; denn aufstei- gende Dämpfe und Rauch leiten den Blitz. o) Hat der Blitz irgendwo eingeschlagen, so gehe man nicht gleich an diese Stelle; denn es geschieht nicht selten , dass ein zweiter Schlag dahin nachfolgt, l'ebrigens ist ein vom Blitz ent- standenes Feuer nicht schwerer zu löschen, als ein anderes, und man kann es auf der Stelle dämpfen, wenn Wasser und Hülfe ge- nug da ist. 6) Befindet man sich während eines Gewitters auf der Gasse, so stelle man sich nicht an Wände oder Thüren, wo Zug- luft herrscht, sondern man gehe entweder in ein Haus oder bleibe ganz auf der Gasse. 7) Auf freiem Felde trete man nicht unter Bäume, auch nicht an Teiche, Flüsse oder andere hohe Gegenstände, weil alle diese Körper den Blitz leicht an sich ziehen. 8) Man vermeide jede schnelle Bewegung, als: Laufen, Reiten und Fahren; denn dies ist sehr gefährlich. 9) Man unterlasse auch zur Zeit des Gewitters das Läu- ten der Glocken in den Kirchthürmen; denn der Blitz kann dadurch in den Thurm geleitet und der Läutende erschlagen werden. 10) Uebrigens sei man ohne Furcht und Angst. Furcht vermehrt die Gefahr; und das Bewusstsein, dass unsere Schick- sale immer unter der Aussicht und Leitung einer weisen und gü- tigen Vorsehung stehen, muss uns beruhigen. Auch ist die Ge- fahr, vom Blitze erschlagen zu werden, bei weitem nicht so gross, als man sich vorstellt; sie ist vielmehr wohl die kleinste, welche man für sein Leben zu fürchten hat. Die meisten Menschen, welche vom Blitze getroffen wurden, halten die eine oder die an- dere dieser'vorsichtsmaasregeln unterlassen. Da jedoch die vom Blitz erschlagenen Menschen oft vielleicht nur scheintodt sein können, so muss man bei ihnen alle zweckmässigen Mittel an- wenden, um sie wo möglich wieder in's Leben zurückzurufen. Man bringe sie sogleich in die frische Luft, kleide sie aus, be- giesse sie mit kalterti Wasser, bürste, reibe und kitzele sie, be- sonders an den Fusssohlen, und blase ihnen frische Luft in die Lunge. Bei wiederkehrendem Leben flösse man ihnen stärkende
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