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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 168

1855 - Mainz : Kirchheim
168 welche, theils um auszuruhen, theils um zu gaffen, theils um Er- werb oder Geschenke abzupassen, quer durch die Straße liegen, mit dem Kopfe an den Häusern, so daß man bisweilen über sie weg- steigen muß. Letzteres ist um so weniger erfreulich, da sie oft mit dem Fang von Ungeziefer beschäftigt sind. Diese Leute haben sich so sehr gewöhnt, das Pflaster zum Ruhebett zu haben, daß sie beim größten Lärm in tiefem Schlafe liegen. Oesters fällt es nun gar einem Ca- pitano ein, seine Soldaten gassenbreit marschiren zu lassen. Du wirst das nicht sinnreich finden, aber es geschieht. Flüchten dann nicht Wagen und Fußgänger zu rechter Zeit in die Nebenstraßen, so geht es toll her, und Flüche aus dem Munde der Männer und Anrufungen der Madonna von Seiten der Frauen erschallen überall her. - K. A. M a p e r. 17. Die Aatur des südlichen Italiens. Der Rimmel erscheint in Süditalien Monate lang ununter- brochen wolkenlos und so blau oder noch blauer, als bei uns in den schönsten Frühlingstagen, wenn die Dünste, welche über der deutschen Erde schweben , zu weissen Wolken zusammengeflossen sind. Die Luft ist so rein, dass meilenweit entfernte Dörfer ganz nahe scheinen. Am Tage sieht man die Sterne und in der Nacht hebt sich das Gebüsch und jeder andere dunkle Gegenstand unglaublich scharf in der Landschaft ab. Beim blosen Schein der schmalen Mondssichel werfen die Körper starke Schatten und die Sterne, die in ungleich grösserer Zahl und Pracht als bei uns erscheinen, geben Licht genug, um lesen zu können. Ueber Himmel, Erd’ und Meer ist den Tag über eine Heiterkeit und Klarheit, und bei Sonnenuntergang eine Farbengluth verbreitet, die unaussprech- lich ist. Oft schwimmt, nachdem die goldene Scheibe hinabgesunken, plötzlich Alles in einem Meere von Rosenrot/), von dem der Blick sich geblendet abkehrt; Häuser und Flur, Gebirg und Meer, ja die Gesichter flammen, und wenn, wie es. manchmal geschieht, gerade ein feiner Regen fällt, so scheint Purpur niederzuträufeln. Mayer. 18. Der Desuv bei Neapel. Dieser merkwürdige Berg ist einige Stunden weit von Portici im Neapolitanischen. Wer ihn besuchen will, der miethet zu Resina, einem Dorfe ganz nahe an dieser Stadt, Maulthiere. Drei ita- lienische Meilen weit reitet man an dem Fuße des Berges über Asche und Lava weg; doch hat man noch zur Seite Felder und schöne Weingärten; bald wird aber der Weg so, daß auch die Maul- thiere zurückbleiben müssen. Noch über eine Stunde hat man dann zu klettern, bis man an den Krater oder den Schlund des Berges gelangt, aus welchem beständig Rauch aufsteigt. Man kann daher nur Minuten lang in das Innere schauen, so lange nämlich der f %
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