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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 190

1855 - Mainz : Kirchheim
190 schickten sie ihn mit ihren Gesandten nach Rom, doch nicht, ohne ihm vorläufig das Versprechen abgenommen zu haben, daß er, im Falle er nichts ausrichtete, in sein Gefängniß zurückkehren wolle. Man gab ihm sogar zu verstehen, daß sein Leben von dem Erfolge dieser Unter- handlungen abhinge. Regulus kam in seine Vaterstadt und rieth zum Erstaunen Aller nicht zum Frieden, sondern zum Krieg. Er versicherte den Senat, daß die Hilfsquellen der Carthager erschöpft, daß der Adel uneins und das Volk der Beschwerden des Krieges müde sei; daß ihre besten Feldherrn in der Gewalt der Römer wären, während Carthago nur den Auswurf des römischen Heeres besitze; daß Noms Vortheil nicht nur, sondern auch sogar seine Ehre die Fortsetzung des Krieges erfordere, indem ihre Altvordern nie anders, denn als Sieger, Frieden geschlossen hätten. Ein so unerwarteter Vortrag verwirrte den Senat nicht wenig. Er sah die Richtigkeit desselben ein, allein er sah auch die Gefahren, denen der edelmüthige Greis sich dadurch preis gäbe; er schien von der Nützlichkeit des fernern Krieges überzeugt, die einzige Schwierigkeit war nur, Denjenigen zu retten, der zur Fortsetzung desselben gerathen hatte; er bedauerte und bewunderte einen Mann, der wider sein eigenes Privatinteresse so viel Beredsamkeit verschwendet hatte, und konnte sich nicht zu einer Maßregel entschließen, die mit dessen Unter- gang enden müsse. Aus dieser Verlegenheit riß Regulus ihn heraus, indem er allen weiteren Unterhandlungen ein Ende machte, aufstand und sich rüstete, zu seinem Kerker zurückzukehren. Umsonst fleheten der Senat und seine theuersten Freunde ihn an, zu bleiben. Umsonst füllten sein Weib und seine kleinen Kinder die Stadt mit ihrem Klag- geschrei und baten nur um den einzigen Trost, ihn sehen zu dürfen. Standhaft beharrte er auf Erfüllung seines Versprechens, und wie- wohl der Martern sattsam kundig, die bei seiner Rückkehr seiner harrten, schied er, ohne die Seinigen zu umarmen oder von seinen Freunden Abschied zu nehmen, von dannen und zog mit den Gesandten nach Carthago zurück. Nichts glich der Wuth und Befremdung der Carthager, als sie von ihren Gesandten erfuhren, daß Regulus, statt den Frieden zu befördern, die Fortsetzung des Krieges bewirkt habe. Mit den auserlesensten Martern beschlossen sie seine große That zu vergelten. Sie schnitten ihm die Augenlieder ab und stürzten ihn in seinen dunklen Kerker zurück. Dann mit einmal stellten sie sein entblößtes Angesicht den stechenden Sonnenstrahlen bloß. Dann verspündeten sie ihn in ein Faß, das nach innen mit spitzen Nägeln ausgeschlagen war, und in dieser martervollen Lage ließen sie ihn umkommen. Goldsmith nach Kosegartens Uebersetzung. 8. Cäsar’s Tod. Der Rest von dieses ausserordentlichen Mannes Leben ward zum Nutzen seines Vaterlandes verwandt. Er schmückte die Stadt mit prächtigen Gebäuden, schickte Colonien ab, um Carthago und Corinth wieder aufzubauen. Er unternahm es, verschiedene Berge in Italien
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