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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 196

1855 - Mainz : Kirchheim
196 und göttlicher Gerechtigkeit. Die Christen aber, welche zu Jeru- salem wohnten, waren schon vor der Belagerung der heiligen Stadt über den Jordan in das Städtchen Pella gegangen nach der Er- mahnung Jesu: „Wenn ihr den Gräuel der Verwüstung sehet, dann fliehe Jeder auf die Berge." H e p p. 11. Züge aus den Christenverfolgungen. Zu Karthago in Afrika starben am 7. März 202 die Frauen Perpetua und Felicitas einen glorreichen Martyrertod. Hart wurde besonders Perpetua, eine Frau von vornehmer Herkunft, ge- prüft. Ihr heidnischer Vater kam zu ihr in den Kerker und beschwor sie unter Thränen, Christus zu verläugnen und den Göttern zu opfern. Als sie aber standhaft blieb, ging der geängstigt Greis nach Hause, nahm ihr unmündiges Kind auf den Arm und bat sie Ln Gegenwart des Richters, ans Liebe zu ihrem Kinde ihr Leben zu retten, so daß selbst der Richter ausrief: „Wie, du solltest dich nicht rühren lassen durch die grauen Haare deines Vaters, durch die Un- schuld dieses Kindes, das dein Tod zur mutterlosen Waise macht? Opfere für das Glück der Kaiser!" Perpetua aber antwortete: „Nie werde ich opfern, denn ich bin eine Christin." Beide Frauen wurden nun nebst anderen Christen verurtheilt, wilden Thieren vor- geworfen zu werden, von welchen sie auch schrecklich zerfleischt, aber nicht getödtet wurden. Da bat das umstehende Volk, von Mitleid bewegt, für dieselben, und der Richter ließ sie abführen und nach von einander genommenem rührenden Abschiede enthaupten. Zu Nom starben unter Kaiser Valerianus (253—260) der Bischof Sirtus und sein Diakon Laurentius den Martertod. Laurentius hatte auf Befehl seines Bischofs die kirchlichen Geräth- schaften, welche die habsüchtigen Heiden rauben wollten, verkauft und unter die Armen den Erlös vertheilt. Als er nun von dem Richter aufgefordert wurde, die goldenen und silbernen Leuchter und Gefäße und das Opfergeld auszuliefern, stellte er die Armen und Kranken in Ordnung vor der Kirche auf und sagte zu dem ent- täuschten, zornentbrannten Richter: „Siehe hier die Schätze der Kirche!" Da wurde der Heilige auf einem eisernen Rost, der über halbglühende Kohlen gestellt war, langsam verbrannt. Mit der größten Standhaftigkeit duldete er schreckliche Schmerzen, bekehrte viele Heiden und gab seinen Geist auf. — Zu derselben Zeit vergossen in Afrika viele Christen ihr Blut für Christus. Zu Karthago wurde der Bischof Cyprian, groß an Geist, Frömmigkeit und Thatkraft, durch das Schwert enthauptet. Seine ganze Gemeinde war Zeuge seines standhaften Todes. Auf dem Nichtplatze entkleidete er sich, band sich selbst die Augen zu, knieete nieder und betete. Und betend empfing er den Todesftreich. Die Christen aber fingen sein Blut in leinenen Tüchern auf und begruben seinen Leichnam unter großen Feierlichkeiten.
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