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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 209

1855 - Mainz : Kirchheim
209 legten die Lanzen ein und sprengten in geschlossenen Geschwadern den Hasenbühl hinan. Zu gleicher Zeit aber fielen auch die Kärthner und Steyrer in gedrängten Haufen von der Höhe herab. In der Hälfte des Abhanges prallten die Schaaren auf einander. Von dem gewaltigen Stoße wurde die Vorderreihe der Pfälzer durchbrochen, und Roß und Reiter unwiderstehlich niedergerannt. Herzog Hein- rich von Kärnthen saß, den Streit lenkend, hoch zu Roß, und warf Alle, die sich ihm entgegenstellten, mit gewaltiger Lanze aus dem Sattel. Vom ersten glücklichen Gelingen noch muthiger ge- macht, sprengte er, die Seinen durch Zuruf und Beispiel anfeuernd, mit verhängten Zügeln auf die zweite Linie und hatte auch hier, von Glück und Boden begünstigt, gleichen Erfolg. Viele Pfälzer stürzten; manche, um nie wieder aufzustehen. Ueber sie weg setzte der Sieger in ungestümer Streitbegierde; allein seine Hitze hatte ihn bald zu weit geführt. Das Glück wendete sich, als er auf ebenerem Boden, im Thalgrunde angekommen, von Otto, dem Herzoge der Bayern, mit gleicher Kraft empfangen wurde, indem die Bayern, fester zu- sammengeschlossen, mit ihren schweren Panzerhengsten in die Kärnth- ner brachen und Roß und Mann zu Boden rannten. In Kurzem waren der Steyrer und Kärnthner so viele bügelloö, daß ihr Herzog, zu schwach das Feld zu halten, auf seine Sicherheit dachte und nur schwer sich aus dem Getümmel heraushauend, mit Hinterlassung vieler Kampfunfähigen zur Höhe des Hasenberges zurückwich. Die Bayernfürsten sammelten die zersprengten Schaaren und drängten rachedürstend nach. Allein der Oesterreicher hatte schon auf dem Bergrücken einen neuen Schlachthaufen aufgestellt, der setzt mit un- geschwächter Kraft herniederstürmte. Die Pfälzer empfingen aber diesmal den ersten Stoß mit besserem Glücke, als vorher, und be- haupteten das gewonnene Feld. Da das Rennen keinen Ausschlag gegeben hatte, warf man die Lanzen weg und zog die Klingen blank. Es entbrannte setzt ein harter Kampf, Mann gegen Mann. Die Schwerter erklangen auf Helm und Harnisch, Hieb wurde mit Hieb gewechselt, und Wunde bezahlt für Wunde. Mit äußerster Er- bitterung stritt man hin und wieder, aber der Sieg blieb lange un- gewiß und die Schale der. Entscheidung schwankte auf beiden Seiten. Adolph, der im zweiten Treffen hielt, sah anfänglich dem Streite und seinen Wechselfällen mit dem prüfenden Blicke des Feldherrn zu. Als aber das Getümmel wieder wild ward, und das Geschrei der Kämpfenden immer lauter und das Schwertergeklirr mit stets steigen- der Heftigkeit zu ihm herüberschallte, schlug sein Herz höher vor Kampfeslust und seine Brust hob sich in freudigem Muthe. „Hei, wie die Bayernfürsten sich so rüstig geberdten gegen ihren Oheim, den Kärnthner!" sagte er zu den ihn umgebenden Herren; „wie lustsam ist das zu hören und zu schauen! Hört ihr nicht ihre Schwerter so wacker herüber klingen? Wie wär'ö, wenn auch wir darein spreng- ten?" „Herr," erwiederten die Dienstmannen warnend, „es frommt Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. \\
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