1855 -
Mainz
: Kirchheim
- Autor: Hepp, J.
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Katholische Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
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Ihn predigt Sonnenschein und Sturm,
Ihn preist der Sand am Meere;
Bringt, ruft auch der geringste Wurm,
Bringt unserm Schöpfer Ehre!
Mich — ruft der Baum in seiner Pracht,
Mich — ruft die Saat, hat Gott gemacht;
Bringt unserm Schöpfer Ehre.
Erster Abschnitt.
Naturgeschichte.
Die Naturgeschichte oder Naturbeschreibung beschreibt die Natur-
körper, nämlich die Mineralien, Pflanzen und Thiere. Die Mine-
ralien, also genannt von den Minen oder unterirdischen Gruben,
worin sie gewöhnlich gefunden werden, sind leblose, meistens feste
Naturkörper, die keine Werkzeuge zur Aufnahme und Verdauung von
Nahrungsmitteln und deßhalb auch kein Leben und keine Empfindung
haben. Sie vergrößern sich nur durch äußeren Ansatz und lösen sich
in Staub auf oder verwittern durch den Einfluß der Luft. Die Mi-
neralien bilden die unterste Stufe im Reiche der Natur. Auf höherer
Stufe stehen jene Körper, die eine Art von Leben, aber keine freie
Bewegung haben, die Pflanzen. Sie haben unzählige kleine Oeff-
nungen, durch welche sie Nahrung zu sich nehmen und dieselbe in
vielen Röhrchen in Säfte verwandeln. In dem Umlaufe dieser Säfte
besteht ihr Wachsthum und Leben. Noch höher, als die Pflanzen,
stehen die Thiere, welche nicht nur belebt, sondern auch beseelt sind.
Sie nehmen durch Eine Mundöffnung Nahrung zu sich und können sich
willkührlich bewegen. Auf der höchsten Stufe der irdischen Geschöpfe
steht der Mensch, den Gott mit einem unsterblichen Geiste begabt
und zum Herrn der Schöpfung in seinem Namen ernannt bat.
1. Mineralien.
Alle Mineralien kann man in vier Klaffen eintheilen: 1) Erd-
und Steinarten; 2) Salze; 3) brennbare Mineralien;
4) Metalle.
Erste Klasse.
Erd - und Steinarten.
1. Kieselerde.
Unter der großen Menge von Mineralien, woraus die feste
Masse der Erde besteht, findet sich keins so häufig, wie die Kiesel-
erde. Delln nicht blos zahlreiche ausgedehnte Felderstrecken aus
Sandboden, sondern bei weitem die meisten und höchsten Gebirge mit
ihren gewaltigen Felsblöcken sind aus derselben zusammengesetzt. Wer
dies nicht sobald auf den ersten Blick sieht, der kann sich durch Be-
trachtung der Erde auf dem Grunde und an den Ufern der abfließenden