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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 247

1855 - Mainz : Kirchheim
247 den. Denn an der Stelle des Schreckens haben die Unglücklichen nicht Zeit, ihre Seele dem lieben Gott zu empfehlen, oder an die lieben Angehö- rigen daheim noch Etwas zu bestellen. Rasch vertritt der Tod den Aus- weg zur Flucht und schlagt das Leben in die kalten Fesseln. Zur Verhü- tung solcher Unglücksfälle dient die Sicherheitslampe. Das Leuchtgas, welches in neuerer Zeit wegen seiner Hellen Flamme in Städten Aufnahme findet, wird in eigenen Fabriken dargestellt, indem Steinkohlen in Röhren geglüht werden, wodurch sich dieses Gas entwickelt. Wegen seiner raschen Entzündlichkeit ist Vorsicht beim Gebrauche nöthig. Daß man die Luft- ballone damit füllt, ist bekannt. Der Verbrauch der Steinkohlen nimmt alljährlich zu. In Europa allein werden jedes Jahr Hunderte von Millionen Zentner verbraucht; denn der Wohlstand ganzer Staaten beruht vielfach auf diesem Mineral, da es den Betrieb unzähliger Beschäftigungen fördert und in großartigster Weise in's Leben eingreift. Manche Kohlengruben bringen daher mehr ein, als Silber- und Goldbergwerke von nicht guter Ausbeute. Gute Steinkohlen müssen sich leicht entzünden, nicht blos glühen, sondern mit Flamme bren- nen. Je weißer und leuchtender die Flamme, desto werthvoller find die Kohlen. 2. Die Braunkohle. Geringer ist der Werth der Braunkohlen. Dieselben sind in Deutschland vielfach verbreitet, wie in der Wetterau, Kurheffen, Würt- temberg, Sachsen und Böhmen. In den Braunkohlengruben kommen ziemlich erhaltene Baumstämme noch öfter vor, als in den Gruben der Steinkohlen. Manche sind oben abgebrochen und am unteren Ende eingewurzelt; dabei bewahrten sie in einzelnen Fällen Blätter, Bast, Vlüthenkätzchen und Samen. Obgleich die Wirkung der Braunkohlen als Brennstoff weit hinter der der Steinkohlen bleibt, mit denen ste den üblen Geruch gemein haben, so sind ste immer noch sehr werthvoll und es muß als eine Wohlthat Gottes angesehen werden, daß sie oft da vorkommen, wo erstere fehlen. Einzelne Landstriche wurden indes- sen mit beiden nützlichen Erzeugnissen bedacht. Hie und da entstehen Brände in Stein- und Braunkohlenwerken, die oft nicht gelöscht wer- den können. Erreicht das Feuer, namentlich in Steinkohlengruben, einen beträchtlichen Umfang, so ist der Anblick, besonders bei Nacht, seltsam und großartig. Flammend schlägt dasselbe bis über die Ober- fläche, erscheint in mannichfaltigen Farben, roth, gelb und weiß. Rauch und Dämpfe steigen wolkenähnlich in die Lust; die innere Gluth gibt sich an den weit geöffneten Spalten und Schlünden zu er- kennen, welche mit einer Schwefelrinde bekleidet sind. 3. Der Torf. Der Torf ist ein Mittelding zwischen Mineral und Pflanze. Er besteht aus einer gemengten Masse von erdigen Theilen, abgestorbenen Sumpfpflanzen, besonders Moosarten, die sich oft auf den ersten Blick unterscheiden lassen. Stark verbreitet kommt er in Niederungen, am Ufer der Flüsse, die keinen schnellen Lauf haben, in Gebirgsthä- lern, überhaupt da vor, wo stehendes Wasser ist. In Starkenburg wird er häufig in der Ebene gewonnen, durch welche der Neckar früher
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