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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 270

1855 - Mainz : Kirchheim
270 und sticht durch sein frisches Grün gegen den braunen Laubfall vom vorigen Jahre angenehm ab, aus welchem die weissen Maiglöckchen, der wohlriechende Waldmeister oder andere Laubkräuter, sowie Glocken- blumen sich emporheben und da oder dort ein altes Blatt, welches den Weg versperrte, auf der Spitze tragen. Auf Hügeln und an Ab- hängen liegen Felsballen unter einem Moosüberzuge; unter ihnen quillt kühles Tfasier zu Tage und sucht sich den Weg zum nahen Bächlein, welches wie ein silbernes Band über den bunten Boden des Waldes zieht, den Weg zu den Wiesen zeigend, die sich in den Thalungen ausbreiten und vom Buchengrün unnachahmlich schön eingefasst werden. Bunte Schmetterlinge segeln unsicheren Fluges daher, schlagende Finken beleben die Aeste der kräftigen Bäume und von fern schallt das Klopfen des Spechtes am hohlen Stamme; da- zwischen lassen sich der flothende Ton der Goldamsel und die Stim- men anderer Sänger des Waldes hören. Neigt sich die Sonne dem Niedergänge, so leuchtet und strahlt es zwischen den Stämmen in den wunderbarsten Farben. Allmälig werden sie blässer, das weite Feld liegt vor der waldigen Höhe im Zauberlichte des scheidenden Tages; der Gesang der Amseln, Drosseln und der Ruf des Kuckucks verlauten noch einzeln, und aus dem nahen Dorfe schwebt der Klang der Abendglocke über das grüne Gefilde dem Walde zu, der ein ver- hallendes Echo zurücksendet. Als Laubbäume verdienen noch genannt zu werden: die Linde, Ulme, der Ahorn und die Esche. — Aus der Familie der Nachtschatten sind die Kartoffeln und das Wallkraut nützlich, dagegen sind giftig das Bilsenkraut, der Stechapfel, die Tollkirsche, sowie der schwarze Nachtschatten und das Bittersüss. Der Tabak gehört in diese Fa- milie. Die Familie der Ranunkeln enthält u. a. als Bekanntes die Anemone, den Hahnenfuss' oder die Butterblume, das Scharbockskraut, die Dotterblume, den Schwarzkümmel (Gretchen im Grünen.), Ritter- sporn, Sturmhut, Akeley und die Essigrose. — Hanf Flachs und Mohn dürfen nicht mit Stillschweigen übergangen werden, da sie be- kanntlich von besonderem Nutzen sind. Wohl liesse sich von wich- tigen Gewächsen südlicher Erdstriche Manches sagen, indess mag Das genügen, was unsere Heimath darbietet, und wovon das Wich- tigste bereits besprochen oder erwähnt worden ist. Iii. Thiere. 1. Von den Thieren im Allgemeinen. Schon in der ersten Zeit seines Daseins auf Erden wurde der Mensch auf die Thiere aufmerksam und fand die ihm zum Unterhalte und anderweitigen Gebrauche vorzüglich nützlichen bald heraus. Doch so viele derselben die göttliche Liebe und Allmacht zum Gebrauche des Menschen erschuf, so machen sie doch nur einen mäßigen Theil von der unübersehbaren Reihe von Thiergesialten aus, welche auf dem Erd- boden leben und weben, und noch kein Mensch, wäre er auch selbst der scharfsinnigste, fleißigste Beobachter, der bis in's hohe Alter in diesem Theile von Gottes Schöpfung forschte, konnte sagen, daß er die Mannichfaltigkeit und Zahl dieser Geschaffenen genau erkannt habe. Dies ist leicht begreiflich. Sieh dich nur, Freund Leser, ein wenig innerhalb der Gränzen deiner Heimath um, und du wirst mir bei-
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