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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 298

1855 - Mainz : Kirchheim
298 Berühren ihn dann entgegengesetzte Luftströme, deren Streit sich in kreisender Bewegung ausgleicht, so gewährt die Ebene einen selt- samen Anblick. Als trichterförmige Wolken, die mit ihren Spitze» an der Erde Hingleiten, steigt der Sand dampfartig durch die luft- dünne, elektrisch geladene Mitte des Wirbels empor, gleich den rauschenden Wasserhosen, die der Fischer fürchtet. Ein trübes, fast strohfarbiges Halblicht wirft die nun scheinbar niedrige Himmelödecke auf die verödete Flur. Die heiße, staubige Erde vermehrt die er- stickende Luftwärme. In finstere Staubwolken gehüllt, von Hunger und brennendem Durfte geängstigt, schweifen Pferde und Rinder umher, diese dumpf aufbrüllend, sene mit langgestrecktem Halse gegen den Wind ausschnaubend, um durch die Feuchtigkeit des Lust- stromes die Nähe einer nicht ganz verdampften Lache zu errathen. Folgt auf die brennende Hitze deö Tages die Kühlung der hier immer gleich langen Nacht, so können Rinder und Pferde selbst dann nicht sich der Ruhe erstellen. Ungeheure Fledermäuse saugen ihnen während des Schlafes vampyrartig das Blut auö oder hängen sich an ihrem Rücken fest, wo sie eiternde Wunden erregen. Tritt endlich nach langer Dürre die wohlthätige Regenzeit ein, so verändert sich plötzlich die Scene in der Steppe. Kaum ist die Oberfläche der Erde benetzt, so überzieht sich die duftende Steppe mit mannichfaltigen Kräutern und Gräsern. Pferde und Rinder weiden nun im frohen Genusse ihres Lebens. Schwellen aber allmälig die Flüsse, so zwingt die Natur dieselben Thiere, welche in der ersten Jahreshälfte vor Durst verschmachteten, als Amphibien zu leben. Ein Theil der Steppe erscheint nun wie ein unermeßliches Binnen- wasser. Die Mutterpferde ziehen sich mit dem Füllen auf die höheren Bänke zurück, welche inselförmig über dem Seespiegel hervorragen. Mit jedem Tage verengt sich der trockene Raum. Aus Mangel an Weide schwimmen die zusammengedrängten Thiere stundenlang umher und nähren sich kärglich von der blühenden Grasrispe, die sich über dem braungefärbten, gährenden Wasser erhebt. Viele Füllen ertrinken, viele werden von den Krokodillen erhascht, mit dem zackigen Schwänze zerschmettert und verschlungen." Zweiter Abschnitt. Naturlehre. 1. Der Magnet. Das grauschwarze Eisererz, welches unter dem Namen Mag- netstein bekannt ist und eisenhaltige Gegenstände anzieht, fand mau zuerst etwa 500 — 600 Jahre v. Chr. bei der Stadt Magnesia in Kleinasien. Seitdem hat man es ziemlich verbreitet in vielen Ländern angetroffen, namentlich ist Schweden reich daran und es kommt in
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