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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 304

1855 - Mainz : Kirchheim
304 Der Blitzableiter, von dem berühmten Amerikaner Franklin erfunden, schützt Gebäude vor dem Einschlagen, indem das Metall, woraus er besteht, den Gewitterwolken die entgegengesetzte Elektrici- tät aus der Erde zuführt und dadurch eine Ausgleichung veranlaßt, so daß es nicht zum Ueberspringen des Blitzes kommt. Ein gut eingerich- teter Blitzableiter schützt einen Umkreis, dessen Durchmesser vierzig Fuß beträgt. Sollte es ungeachtet seiner Thätigkeit zum Blitzschläge kommen, so folgt der zerstörende Funke dem leitenden Metalle und wird, falls die Stange durchweg ohne Hinderniß für ihn ist, ohne Nachtheil für das Gebäude in die Erde geleitet. Blitzableiter von mangelhafter Beschaffenheit sind gefährlich. Zum Schutze der Schiffe dienen eiserne Ketten, welche von der Spitze des höchsten Mastes bis in die See reichen. Was die Elektricität eigentlich ist, hat noch Niemand angeben können; was wir von ihr wissen, beschränkt sich nur auf die Kenntniß ihrer Eigenschaften und Wirkungen. Daß letztere groß und gewaltig sind, zeigt das Gewitter. Aber welchen Antheil mag sie noch in der Natur an den Veränderungen und Vorgängen haben, die uns tagtäg- lich umgeben! Wer kann sagen, wie diese Kraft in die Ordnung der Natur eingreift, wo sie bei Gestaltung und Bestand der irdischen Dinge thätig ist! Witterung und Luftbeschaffenheit, Wachsthum und Gedei- hen unserer Früchte und vieles Andere, woran unser irdisches Wohl und Wehe geknüpft ist, hängen vielfach von der Elektricität ab. Wohl liegt die Vermuthung nahe, daß sie mit dem Magnetismus einerlei sei, nur in etwas anderer Weise wirkend. 4. Der elektromagnetische Telegraph. Als die ersten Elsenbahnzüge durch die Länder raffelten und eine Lokomotive wie ein Feuerroß Hunderte von Personen meilenweite Wegesstrecken in der kurzen Zeit einiger Viertelstunden von dannen führte, während sonst mit gewöhnlichem Postfuhrwerke dazu ebenso viele, ja noch mehr Stunden nöthig waren; da war die Verwunde- rung groß, und Jeden trieb das Verlangen, mit dieser außerordent- lich schnellen Reisegelegenheit entweder persönlich bekannt zu werden, oder zu erfahren, wie es möglich sei, an ein und demselben Tage in Frankfurt das Frühstück und in Basel das Abendessen einzunehmen, da doch beide Städte achtzig Stunden von einander entfernt liegen und die Tageszeiten nicht weiter auseinander rücken. Was ist aber die größte Schnelligkeit der Lokomotive in Vergleich zu dersenigen, welche durch den elektrischen Telegraphen erreicht wird, der mit Gedanken- eile, ohne das mindeste Geräusch, Nachrichten zu Entfernungen bringt, welche die Wagenzüge erst nach tagelanger Fahrt zu erreichen im Stande sind! Und dies ist noch viel zu gering geschätzt; denn genau betrachtet ist für den elektrischen Telegraphen jede irdische Entfernung so viel wie Nichts, und es ist nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, die Erde sei für diese Erfindung zu klein. Denn könnte man den
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