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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 322

1855 - Mainz : Kirchheim
322 sam, d. h. steigt als Wassergas in die Luft, besonders bei großer Wärme und trockenem Winde, wovon man sich jeden Augenblick über- zeugen kann. Diese Verdunstung entzieht der Umgebung die Wärme. Daher ist es nach dem Regen kühl, eben so in nassen Zimmern; nasse Kleider sind deßhalb sehr schädlich, weil sie dem Körper die Wärme entziehen bei Verdunstung des in ihnen enthaltenen Wassers. Flüssig- keiten erhält man kühl, wenn man die Wände des sie enthaltenden Gefäßes feucht erhält. In Spanien erhält man das Wasser kühl, indem man es in poröse Thongefäße bringt, durch deren Wände es langsam durchsickert und sie feucht erhält. Bei schneller Verdunstung läßt sich sogar künstlich Eis bereiten. Wasserdampf steigt beständig von der Erde, besonders vom Meere, von den Flüssen, Seen, Bächen und Sümpfen auf und zwar so lange, bis die Luft damit gefüllt ist; dann heißt sie feucht, im entgegengesetzten Falle heißt sie trocken. Der Thau ist verdichteter Wafferdampf an kalten Punkten der Erde. In der Nacht steigt die Wärme in die kältere Luft, besonders von Steinen, Metallen, Blättern rc.; sie werden dadurch selbst er- kältet. Kommt nun Wasserdampf in ihre Nähe, so schlägt er sich daran nieder und bildet nach und nach Tröpfchen, ja sogar große Tropfen und Nässe. Unter Zelten, in Häusern und bei bedecktem Himmel thauet cs nicht. Die angelaufenen Fenster, Gläser, Ge- schirre rc. sind eine ähnliche Erscheinung. Der Reif ist gefrorner Thau; gefrorne Fenster sind dasselbe. Nebel und Wolken sind verdichtete Wasserdämpfe, welche sich in der kälteren Luft bilden. Der Nebel entsteht zuerst an Flüssen, Bächen, Meeren, Seen und Sümpfen, im Herbste, im Frühjahre und im Winter, selten im Sommer; warum? Die Wolken sind solche Nebelschichten in der Höhe. Man unterscheidet Federwolken, Haufenwolken, Schichtwolken und Regenwolken. Nähert sich die Regenwolke einer kälteren Luftschichte, so schlagen sich immer neue Wassertämpfe an den einzelnen Wasserbläschen nieder und vergrößern sie, oder sie ziehen sich selbst einander an und vereinigen sich zu so großen Tropfen, daß sie die Luft nicht mehr tragen kann. Platz- regen, Staubregen, Land- und Strichregen. — Der Schnee ist ge- frorner Wafferdunst, der aber nicht erst in Wasserbläschen sich gebildet, sondern in crystallisirten Nadelspitzchen sich vereinigt. Diese setzen sich aneinander an und bilden nach und nach die Schneeflocken, welche die Form eines sechseckigen Sternes haben. Der Hagel ist gefrorner Regen. Schnee fällt im Winter; Platzregen, Regen und Hagel im Sommer. Warum? Schneeberge, Schneelinie. Den durch Sieden entwickelten Dampf kann man auf dreifache Weise benützen, entweder zum Wärmen, oder zur Herstellung leerer Räume, oder um durch seine Spannung eine Bewegung hervorzubringen. Mit Dampf kann man kochen und trocknen, indem man ihn durch den zu erweichenden und zu trocknenden Stoff hindurch ziehen läßt. Durch
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