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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 324

1855 - Mainz : Kirchheim
324 Dritter Abschnitt. Lehre von der leiblichen und geistigen Beschaffenheit des Menschen. 1. Von der Würde und Bestimmung des Menschen. Unter allen Geschöpfen, welche Gort in seiner Liebe und Weis- heit hervorgerufen hat, nimmt die erste und wichtigste Stelle der Mensch ein. Die Würde und hohe Bestimmung des Menschen wird in der Schöpfungsgeschichte deutlich ausgedrückt. Als der Allmäch- tige die übrigen Wesen erschuf, sprach er: Es werde! und es ward. Bei der Schöpfung des Menschen aber hebt sich seine Sprache und in feierlichen Worten kündet er an: Lasset uns den Menschen machen nach unserm Bilde und Gleichniß! Und nachdem dieses geschehen war, feierte der Schöpfer den Sabbath. Ein Wink, die Schöpfung sei nun vollendet. Schon seine leiblichen Vorzüge erheben den Menschen über die Thiere. Während das Thier den Blick zur Erde senkt, geht der Mensch aufrecht und sieht mit freiem Blicke im Reiche der Schöpfung umher und zum Himmel auf, seiner einstigen Wohnung. Sein Ge- sicht ist der Ausdruck seines seelenvollen Innern und das Muster der höchsten Naturschönheit; seine Hände sind auf eine bewunderungs- würdige Wei'e zu den härtesten, schwierigsten und künstlichsten Ar- beiten gebildet. Sein Körper kann unter allen Himmelsstrichen ausdauern; denn die ganze Erde ist seine Wohnung. Seinem Leibe nach ein Sohn des Staubes , ist der Mensch zu- gleich ein unsterblicher Geist. Natur und Geist, Leib und Seele, Irdisches und Himmlisches, Vergängliches und Unsterbliches sind auf eine wundervolle Weise in ihm vereinigt. Der Geist des Men- schen ist mit den herrlichsten Anlagen und Vorzügen von Gott ausge- stattet. Er besitzt die Kraft, Gott, seinen Willen und seine Werke zu erkennen, Gott über All s und den Nächsten wie sich selbst zu lieben und dadurch selig zu werden. Das ist die Bestimmung des Menschen. Erreichen kann er dieselbe, wenn er sich erleuchten läßt vorn Lichte des Glaubens und sich stärken und führen läßt von der Gnade, die der Heiland uns erworben hat. Um nun den ganzen Reichthum seines Innern sowobl gegen Gott als auch gegenseitig aussprechen zu können, hat der Schöpfer dem Menschen die Sprache gegeben, ein Wunder der göttlichen Weisheit und Liebe. Es ist demnach Zweifaches, was wir am Menschen zu betrachten haben, das Sichtbare oder den Leib und dann das Unsichtbare, Geistige an ihm oder die Seele. I. Die leibliche Natur des Menschen. 2.- Von den Knochen und Muskeln. Der'menschliche Leib besteht aus festen und flüssigen Theilen, aus Knochen, Muskeln, Eingeweiden, Nerven, Haut, Blut, Galle u. s. w.
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