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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 375

1855 - Mainz : Kirchheim
375 So machten die Phönizier sich bald berühmt durch Gewerbfleiß, Schifffahrt, Handelsunternehmungen und durch ihre Kolonien und unterschieden sich dadurch Vortheilhaft von vielen andern Völkern des Alterthums, welche den blutigen Krieg mit all' seinen Gräueln mehr liebten, als den Frieden mit seinen Künsten. — Von Cyrus an gehorchte Phönizien Persien und leistete ihm treffliche Dienste zur See. Endlich theilte es das Schicksal Persiens und wurde eine macedonische Provinz. Alerander der Große richtete seinen Handel ganz zu Grunde, indem er Neu-Tyrus zerstörte und an den Ufern des Nils in Aegypten die neue Welthandelsstadt Alerandria gründete. Länger als das Mutterland erhielt sich die phönizische Kolonie Karthago in Afrika und gelangte schon frühe zu außerordentlichem Reichthum und Ansehen. Die Stadt Karthago wurde von der phö- nizischen Königstochter Dido erbaut, welche wegen ihres geizigen und grausamen Bruders aus ihrem Vaterlande geflohen war. Kar- thago hatte 5 bis 6 Meilen im Umfange und eine Bevölkerung von 700,000 Einwohnern. Sehr mächtig wurde diese Pflanzstadt durch ihre auswärtigen Besitzungen auf den Inseln des Mittelmeeres, Sardinien, Corsica und Sicilien, und besonders durch das silber- reiche Spanien. Der Besitz der Insel Sicilien verwickelte die Kar- thager in einen langwierigen Krieg mit den Römern, welcher den Untergang ihres Staates herbeiführte. — Wie die Babylonier und Assyrer, so waren auch diese Völker chamitischer Abstammung dem schändlichsten Götzendienste ergeben. Sie verehrten den Baal und die Astarta (Sonne und Mond) mit den wildesten Ausschweifungen. In die weit ausgestreckten Arme der glühend gemachten Moloch- statuen legten Eltern ihre Kinder, um sie dem Götzen Moloch zum Opfer zu bringen. Mit ihren Handelsartikeln brachten sie auch ihren abscheulichen Götzendienst auf alle Punkte der damals be- kannten Welt und trugen so bei, daß die Entartung des Menschen- geschlechts immer allgemeiner wurde. Aegypter. Aegypten, zwischen starren Felsen und öden Wüsten sich hinziehend, wirv durch die jährliche Ueberschwemmung des Nils, der durch den Regen auf den äthiopischen Gebirgen zu einer außer- ordentlichen Höhe anschwillt, sehr fruchtbar gemacht, so daß man, ohne zu Pflügen, in das fette, lockere Erdreich säen und zweimal jährlich ärndten kann. Daher ist auch Aegypten von jeher die Kornkammer der Nachbarländer gewesen. Die Bewohner Aegyptens gehören wegen ihrer Sitten, Reli- gion und Kunst zu den merkwürdigsten Völkern des Alterthums. Die Aegypter waren in Kasten oder Zünfte eingetheilt und zwar in die Kasten der Priester, Soldaten, Künstler, Landleute und Hirten. Sie waren fleißig, mäßig und sanft, aber ernst, schwermüthig und abergläubisch. Sie liebten weder Musik noch Tanz, dagegen die stete Erinnerung an den Tod. Darum herrschte auch in Aegypten
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