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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 376

1855 - Mainz : Kirchheim
376 die Sitte, einbalsamirte Leichname oder Mumien bei Mahlzeiten an den Tisch zu setzen. — Den alten Aegyptern werden viele Erfindungen zugeschrieben, als die Erfindung des Pfluges, der Weberei, der Meßkunst, der Arznei- und Sternkunde. Sie berechneten schon das Sonnenjahr. — Ausgezeichnet find die Aegypter in der Baukunst gewesen, und jetzt noch erregen die Trümmer ihrer alten Baudenk- mäler unser Erstaunen. Dahin gehören die Pyramiden, Obelisken, das Labyrinth, die Tempel, Sphinre u. s. w. Die Religion der alten Aegypter war Verehrung der für sie nützlichen oder schädlichen Naturgegenstände und Naturkräfte. Da- her verehrten sie das Gute oder Nützliche im Gotte Osiris (Sonne und Nil) und in der Isis (Mond). Das Böse oder vielmehr das Schädliche stellten sie in dem Niesen Typhon dar, der den Gluth- wind bedeutet, welcher aus der südlichen Wüste wehete und dem Lande Schaden brachte. Ebenso verehrten sie nützliche und schäd- liche Thiere, wie das Krokodil, den Ichneumon, Ibis, die Katze, den schwarzen an der Stirne weiß gefleckten Ochsen Apis. Diese Thieranbetung ist offenbar eine der ärgsten Verirrungen, in welche die von Gott abgefallenen Menschen gerathen konnten. Die Aegypter glaubten auch an eine Seelenwanderung durch die Thierwett, weß- balb sie wohl auch viele Thiere verehrten, und sie balsamirten ihre Todten ein (Mumien), weil sie der Meinung waren, daß die menschliche Seele nach ihrer Wanderschaft durch die Thierkörper wiederum in den verlassenen menschlichen Leib zurückkehre. Darum hielten sie auch eifrig auf ein feierliches Begräbniß. Ehe aber dieses gestattet wurde, hielt man ein Todlengericht, das aus 40 Richtern bestand und dem selbst die Könige unterworfen wurden. Nur wenn das Leben des Verstorbenen unbescholten war, wurde die Leiche feier- lich über den See Möns zum Begräbniß gefahren. — Kambyses, der Sohn des Cyrus, brachte Aegypten 525 unter persische und Al er ander der Große 332 unter macedonische Herrschaft. Zu- letzt kam Aegypten an die Römer. Griechen. Griechenland, das den südöstlichen Theil von Europa ausmacht, ist das Vaterland eines der gebildetsten Völker des Alter- thums. Die älteste Geschichte dieses Volkes ist dunkel und sagenhaft. Einwanderer aus Phöni; en und Aegypten lehrten das rohe, aber bildungsreiche Volk die Buchstaben und den Ackerbau. Schon frühe vereinten sich die Griechen oder Hellenen zu gemeinsamen Kriegs- zügen. Die zehnjährige Belagerung und Zerstörung Troja's war eine That des ganzen Volkes. Während des Kampfes vor Troja entstanden in der Heimath Unruhen. Einzelne Volksstämme ver- drängten einander aus ihren Wohnplätzen und schafften die könig- liche Würde ab. Es entstanden eine Menge Freistaaten, unter welchen Athen, Sparta und Theben die berühmtesten geworden find. — Obschon die Griechen in Wissenschaften und Künsten als
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