1830 -
Passau
: Pustet
- Autor: Kienast, Anton
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Mensch.
befindet sich in der Hirnschale, und ist die
Hauvtquelle aller Bewegungen und Empfin-
dungen, daher es auch bey dem Menschen am
größten ist *).
Eine Verlängerung des Gehirnes durch
die Rückenwirbel hindurch bildet das Rücken-
mark.
Die Nerven sind doppelte Fasern, welche
in 12 Paaren aus dem Gehirne kommen, und
die fünf Sinne möglich machen, auch Gehirn-
nerven heißen; und in 50 Paaren aus dem
Rückgrade, welche deßwegen auch Rückgrads-
nerven heißen.
Durch die Nerven, welche im ganzen Kör-
per verbreitet sind, entsteht das Gefühl, das
aber nicht in allen Theilen des Körpers gleich
stark ist.
An den Fingerspitzen ist das feinste Ge-
fühl, da sie mit der feinsten Haut und vielen
Nerven versehen sind. Man unterscheidet das
Glatte und Rauhe, Harte und Weiche, und
da jede Farbe sich anders anfühlet, so kann
man durch Anfühlen die Farben bestimmen,
und zwar ist dieses Gefühl bei Blinden am
feinsten, und man hat viele Beyspiele, daß
Blinde die Farben erkannten, und falsche Mün-
zen von echten unterschieden **).
21.
Was ist das Rü-
ckenmark?
22.
Was sind Ner-
ven?
25.
Wie entsteht das
Gefühl?
24.
Kann man durch
das Gefühl auch
Farben erken-
nen?
*) Die geringste Verletzung des Gehirnes kann au-
genblicklichen Tod nach sich ziehen. Wir müssen
daher auch hier die Weisheit des Schöpfers be-
wundern, welcher diese zarten Theile in eine
feste hart durchdri'ngliche Schale gelegt hat.
**) Alle Sinne des Menschen sind Beweise der Weis-
T)et£ des Schöpfers, und fordern den Menschen zur
Anbetung auf. Im Auge hat der Schöpfer eine solche
himmlische Flamme angezündet, daß ihr aller Glanz
der Edelsteine nicht gleich kommt. Es erblickt die
Schönheiten der Welt. Was dem Auge entgeht,