1819 -
München
: Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
- Autor: Maier, Aloys
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Geschlecht (WdK): koedukativ
um sie dadurch harter zu machen, und vor dem schnellen
Abnützen zu sichern.
Da im deutschen Münzwesen die große Unordnung
entstand, daß man zu der Masse, aus welcher diedenar-
ien geprägt wurden, die Hälfte Kupfer nahm, so suchten
mehrere deutsche Fürsten dieser Unordnung dadurch abzu-
helfen, daß sie die sogenannten Dickpfenninge, oder
große Denarieu, Auossos Denarios, schlagen ließen.
Aus diesen Worten bildete sich in der Folge das Wort:
Groschen, mit welchem man fast zwey Jahrhunderte hin-
durch alle großen Silbermünzen bezeichnete.
Gegen das Ende des fünfzehnten Jahrhunderts sing
man an, nach rheinischen Gold güldenzurechnen. Diese
Gold-Gülden hießen auch Floreuen. Sie harten ihren
Namen von den alten Lilien-Gulden erhalten, welche zu
Florenz geschlagen wurden, und die Überschrift: Flo-
renus, führten. — Dieser Umstand gibt Aufschluß über,
den llrsprung des noch letzt gewöhnlichen Guldenzeichens :
fl. —• Auch in Deutschland ward diese Münze nach-
geprägt. Kaiser Maximilian I. ließ 1497 zuerst Gulden-
Groschen aus 2 Loth feinem Silber schlagen. Eine ge-
raume Zeit hindurch führten diese Münzen den Namen der
güldnen Pfenninge oder güldenen Groschen. Zn
der Folge ließ man den Beysatz: Pfenning oder Groschen-
weg, und so blieb nur der noch übliche Name: Gülden.
Um das Ende des fünfzehnten Jahrhunderts ent-
deckte man bey Ioa ch im 's - Th al in Böhmen ein ergieb-
iges Silberbergwerk. Die Besitzer desselben, die Graf-
en v. Schlick, ließen im Jahre 1500 und 1515, besonders
aber 1517 unter Kaiser Maximilian I., zu Joachims -
Thal eine große Anzahl 2 Loth schwerer Gulden schlagen.
Von dem Bergwerke, welches das Silber dazu lieferte, be-
kam diese Münze den Namen Joachim's - Thaler, wor-
aus in der Folge, durch Abkürzung, der Name Thaler
entstanden ist.