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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 66

1861 - Stuttgart : Hallberger
66 Sion das Licht ausgehen sollte. Die nach dem Heilande verlangten, wurden von den Aposteln unterrichtet und getauft. Sie verharrten in der Lehre und in dem Gebete, genoßen in Gemeinschaft das hei- lige Abendmahl und führten unter der Hut und Leitung der Apostel ein frommes und gottgefälliges Leben. In ihren Herzen war nur Ein Gefühl — die Liebe zu Jesu, nur Eine Sehnsucht — die Sehnsucht, zu Ihm zu kommen, nur Ein Verlangen — das Verlangen, Ihm allein zu dienen und zu gefallen. Wie sie Gott über Alles zu lieben trachteten, so liebten sie einander, wie sich selbst, verkauften Hab und Gut und vertheilten Alles nach dem Maaße des Bedürfnisses, so daß Alle nur eine einzi'ge große Familie auszumachen schienen. Die kleine Gemeinde des Herrn wuchs von Tag zu Tag und gedieh um so mehr, als die Apostel mit herrlichen Wundern die Wahrheit ihrer Lehre bekräftigten. Im Namen Jesu heilte Petrus einen Lahmgebornen, worauf 5000 Juden sich bekehrten und sich taufen ließen. Paulus wurde bekehrt, und er — der zuvor der erbittertste Feind der Christen war, bewies jetzt den glühendsten Eifer als Ver- breiter der Lehre Jesu. Die Apostel gieugen in alle Länder des damals so großen und mächtigen römischen Reiches, verkündigten das Evangelium und gründeten in fast allen größeren Städten christ- liche Gemeinden. Sie erlitten hiebei die schwersten Verfolgungen, wie ihnen dieses ihr göttlicher Meister voraus gesagt hatte, und fast Alle starben den Märtyrertod, weil ihre Lehre für staatsgefährlich gehalten wurde, und man sie deshalb unterdrücken wollte; allein die Wahrheit besteht ewig, und darum wird auch das Christenthum fortdauern durch alle Zeiten und sich verbreiten über alle Ge- schlechter. Die römischen Statthalter übten meistens eine sehr drückende Herrschaft über die Juden aus und erlaubten sich die grausamsten Mißhandlungen gegen dieselben. Das Volk empörte sich daher gegen die Römerherrschaft und wollte sich von diesem Joche wieder be- freien. Ein römisches Kriegsheer rückte gegen Jerusalem vor, um die Empörer zu züchtigen und den Aufruhr zu stillen, und nun brachen die Tage des Jammers herein, von denen einst Christus geweissagt hatte, als seine Jünger die Größe und Pracht des Tem- pels bewunderten. Jerusalem wurde von Kriegsheeren eingeschlossen und nach hartnäckigem Widerstande eingenommen und verbrannt. Wer dem Schwerte der Sieger entrann, wurde in die Sklaverei verkauft, und seitdem leben die Juden zerstreut unter allen Völkern der Erde.
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