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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 103

1861 - Stuttgart : Hallberger
103 sich wieder gegen ihn, bis sie endlich, freilich erst nach 3ojährigem Kampfe, gänzlich unterworfen und zur Annahme des Christenthums bewogen wurden. So besiegte Karl auch die Longo Karden und vereinigte ihr Land mit seinem Reiche; dann schlug er die Araber in Spanien und machte das Land zwischen den Pyrenäen und dem Ebro zur spanischen Mark. Die Juten in Norddeutschland wurden aus ihre Halbinsel zurückgetrieben und die Eider als Grenze Deutschlands festgestellt. Den rebellischen Herzog Thassilo von Bayern ent- setzte Karl durch ein Gericht seiner Länder, zog'nachher gegen die Awaren, die östlichen Nachbarn und Bundesgenossen der Bayern, schlug sie bis hinter die Raab und Theiß zurück, nahm ihnen ein großes Stück Land weg und bildete daraus die östliche Mark (Oesterreich). Nachdem Karl auf diese Weise ein Reich erworben hatte, das vom Ebro in Spanien bis zur Weichsel und Theiß und von der Tiber bis zur Nordsee reichte, ein Reich, das nicht weniger als 26,000 Quadratmeilen umfaßte und also doppelt so groß war als das heutige Deutschland, zog er nach Rom, um den Papst Leo, welchen die Römer vertrieben hatten, wieder einzusetzen. Als dies geschehen war und der große Herrscher am Weihnachtsfeste in tiefster Andacht an den Stufen des Altars aus den Knieen lag, ergriff der Papst plötzlich eine kostbare goldene Krone, setzte sie ihm auf das Haupt und erklärte ihn feierlich zum römischen Kaiser. „Langes Leben und Sieg dem von Gott gekrönten Kaiser Karl! Lange lebe der große und fromme römische Kaiser!" So ries laut jubelnd das Volk, und der Papst führte den Kaiser unter den feierlichen Ge- säugen der Priester auf einen prächtigen Thron und bezeugte ihm mit allen Anwesenden Anerkennung und Verehrung. Theilnehmend an der Ehre ihres großen Stammgenossen schworen alle gegenwär- tigen Deutschen, daß sie ihn mit Gut und Blut bei seiner neuen Würde schützen wollten, er aber sicherte ihnen dagegen ihre alten Volksrechte und bürgerliche Freiheit zu. Von dieser Zeit an regierte Karl noch 14 Jahre, stetsfort bemüht, sein Volk glücklich zu machen. Ausgezeichnet als Krieger, Regent, Mensch und Christ faßte er zuerst den großen Ge- danken, die deutschen Stämme durch Religion, Gesetze und Re- gierung zu vereinigen und sie zu einem großen, glücklichen und geachteten Volke heranzubilden. Groß und ehrwürdig er- scheint er aber vor Allem durch seinetiefegottessurcht und Liebe zur Religion. Mit wahrer Inbrunst pflegte er seiner Andacht. Die Kirche besuchte er Morgens und Nachmittags, oft auch des Abends. Während seiner Regierung veranstaltete er vierzig Ver- sammlungen zur Bewahrung der heiligen Lehre und zur Aufrecht-
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