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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 119

1861 - Stuttgart : Hallberger
119 Von denen hat1s der Kaiser vernommen, 50 Der liess den Schwaben vor sich kommen, Er sprach: „Sag’ an, mein Ritter werth! Wer hat dich solche Streich’ gelehrt?“ Der Held bedacht sich nicht zu lang: „Die Streiche sind bei uns im S.chwang, 55 Sie sind bekannt im ganzen Reiche, Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche.“ ' j; ' (Uh land.) Auf seinem ferneren Zuge stieß der Kaiser plötzlich auf ein türkisches Heer von 200,000 Mann; allein er verzagte nicht, son- dern sprach den Seinigen mit wenigen, aber kräftigen Worten Muth ein, und mit Begeisterung erinnerte Bischof Gerhard von Würz- burg die Christen an die Thaten der Bekenner und Märtyrer und stärkte sie im Glauben und Vertrauen auf Gott. Darauf empstengen Alle das heilige Abendmahl und stürzten dann so ermuthigt und ge- stärkt auf die Feinde, daß sie 10,000 von denselben erschlugen und die Uebrigen nach allen Seiten hin flohen. Jetzt beschloß Friedrich, das feste Jkonium anzugreifen, das von 60,000 Mann vertheidigt wurde. Es entbrannte ein hart- näckiger Kamps, und schon gaben Viele Alles verloren. Die Bi- schöfe und Priester legten ihre Stolen um ihre Schultern als Zeichen der Ergebung in den göttlichen Willen. Der Kaiser aber, dessen Hcldcnseele keinen Kleinmuth kannte, rief mit strahlenden Augen und erschütternder Stimme den reinigen zu: „Was zaudern wir und jammern? Christus gebietet, Christus regiert, Christus siegt! Folgt mir, meine Kampfbrüder, die ihr mit mir aus der Heimat gezogen, um mit eurem Blute das himmlische Reich zu er- kaufen !" Hierauf tummelte er sein stattliches Roß und rannte mit seinen Rittern gegen die Ungläubigen. Diese vermochten einem so gewal- tigen Stoße nicht zu widerstehen und flohen; eine Menge Erschla- gener deckte das Feld. Jubelnd zogen die Helden in Jkonium ein und dankten des andern Tages Gott in einem feierlichen Hochamte, wobei die Epistel gesungen wurde, in welcher der heilige Paulus seiner Drangsale in Jkonium erwähnt. Unbeschreiblich war der Jubel der Christen; denn so groß früher die Noth, so groß war jetzt der Ueberfluß an Lebensmitteln aller Art, an Pferden, an Klei- dern, an Gold und Silber. Die Beute war so groß, daß Jeder der Kreuzbrüder reich wurde und aus Kaiser Friedrich allein 100,000 Mark Goldes trafen. Jetzt war der Weg nach Syrien offen und Nichts mehr schien den siegreichen Kaiser aufhalten zu können; allein im Rathschlusse Gottes war es anders bestimmt. Als das Heer auf einer schmalen
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