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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 152

1861 - Stuttgart : Hallberger
152 der unbegreiflichen Wunder der Schöpfung: — wie klein und nichtig erscheint uns der Mensch und sein Thun und Treiben! Wie unbe- deutend finden wir selbst die Erde im Vergleich zu dem unbegrenz- ten, mit Millionen von Himmelskörpern erfüllten Weltall! — Wie beruhigend, wie erhebend und entzückend ist aber auch der Gedanke, daß wir Kinder sind jenes allmächtigen Schöpfers, dessen Wink alle diese Welten aus dem Nichts hervorrief, der ihnen ihre Bahnen wies, in denen sie wandeln in ewiger Ordnung, gehalten und geleitet durch unsichtbare Kraft! — Wie beseligend ist es, zu wissen, daß Derjenige, ohne dessen Willen kein Stern aus seiner angewiesenen Bahn weicht, auch um uns weiß und auch unsre Schick- sale leitet mit weiser und allmächtiger Vaterhand! — Wie bedauerlich ist es aber, wenn Millionen Erdenbewohner unter dem wundererfüllten Sternenhimmel hinwandcln, ohne einen andern Gedanken, ohne ein anderes Gefühl, als das des Wohl- gefallens an dem Flimmern und Funkeln der vielen, schönen Lichter über ihnen! Gleichgiltig ziehen sie vorüber an den größten Wunderwerken der Natur und finden an unserm prachtvollen Tages- gestirn, der Sonne, Nichts zu beachten als ihre Wärme, die ihre Saaten reift. Belehren wir also solche Menschen, die vielleicht niemals Ge- legenheit hatten die Werke der Schöpfung näher kennen zu lernen, damit auch sie inne werden die Größe und Allmacht ihres Gottes und preisen ihren Vater, der über den Sternen thront. Es ist der menschlichen Kunst gelungen, solche Fernröhren aus mehreren Gläsern zusammenzusetzen, vermittelst welcher wir weit ent- fernte Gegenstände tausend Mal größer und deutlicher erblicken, als mit bloßen Augen. So können wir das weit von uns Entlegene gleichsam näher an unser Auge heranziehen, und wie groß muß unser Erstaunen werden, wenn auf diese Weise unser Blick auf fremden Welten umherwandelt, da er bisher nur gewohnt war, die Land- schaften und Gewässer auf Erden zu sehen! — wenn er dort eine ganz andere Ordnung und Haushaltung wahrnimmt, als hier aus Erden! Schon längst bemerkte man durch jene Hilfsmittel, daß die Sonne keineswegs, wie sie den bloßen Augen vorkommt, ein ein- ziges Flammenmeer sei, sondern es zeigten sich dunkle Stellen darin, wie Inseln in einem Ocean von Licht. Manche derselben bewegten sich immer in gleich weitem Abstande von einander, von einer Seite der Scheibe zur andern, und erschienen regelmäßig, nach immer gleicher Zeit, auf der ersten Seite wieder, um genau den gleichen Gang zu nehmen. Erst daraus erkannte mau nun offenbar, daß auch die Sonne nicht stillstehe, sondern daß sie sich um sich selbst herum- drehe. Bei noch sorgfältigerem Untersuchen nimmt man deutlich
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