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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 204

1865 - Essen : Bädeker
204 Drum bete, wenn du in Freuden bist, und arbeit' in deinen Leiden! Sieh, wenn dich die Hülfe der Menschen vergißt, dein Gott wird nie von dir scheiden! So treulich ist er dir zugethan, der Himmelsvater dem Kinde; nur sorge, daß stets auf seiner Bahn das Auge Gottes dich finde! Und sorge, wenn es zum Sterben geht, daß er den Engel dir sende, und was in deinem Schuld buch steht, nicht hind're dein seliges Ende. 2$. Was böse Gewissen. Ein Mann kehrte eines Abends in einem Wirthshause ein und wollte dort übernachten. Der Mann sass hinter dem Tische, der Wirth auf der Bank am Ofen und der Knecht mitten in der Stube und machte eine Schnur an seine Peitsche. Da rief auf einmal der Wirth: ^Hans Jörg, ein Räuber, ein Räuber!" und der Knecht stand schnell auf und ging auf den Tisch zu, um das Kerzenlicht zu putzen. (In vielen Gegenden heisst ein Knoten im Dochte Räuber, weil er macht, dass der Docht seitwärts brennt und die Kerze ab- schmilzt.) Aber der Mann hinter dem Tische sprang auf und lief über Hals und Kopf zur Thür hinaus. Darüber fiel ihm eine Diebslaterne aus der Tasche, und der Wirth sah nun, dass er zwei Räuber in der Stube gehabt hatte, einen an dem Lichte und den anderen hinter dem Tische. — So läuft das böse Gewissen vor einem Knoten im Dochte davon. 26. Sprüchwörter. A. Mit Erklärung. Gc^O-Eckflrt-Incwut f¿r international* Cchultjuchforic >'"S Braunschwaig 1. <g» ist nicht alle» Gold, na» glän-st. • „Ss ist nicht alles Gold, was glänzt." Mancher, der nicht an dieses Sprüch- wort denkt, wird betrogen. Aber eine andere Erfahrung wird noch öfter vergessen: Manches glänzt nicht, und ist doch Gold; und wer das nicht glaubt und nicht daran denkt, der ist noch schlimmer daran. In einem wohlbestcllten Acker, in einem gut eingerichteten Gewerbe ist viel Gold verborgen, und eine fleißige Hand weiß es zu finden; und ein ruhiges Herz dazu und ein gutes Gewissen glänzt auch nicht, und ist noch mehr als Goldes Werth. Oft ist grade da am wenigsten Gold, wo der Glant und die Prahlerei am größten ist. Wer viel Lärm macht, hat wenig Muth. Wer viel von seinen Thalern redet, hat nicht viel. Einer prahlte, er habe einen ganzen Scheffel Dukaten daheim. Als er sie zeigen sollte, wollte er lange nicht daran. Endlich brachte er ein kleines, rundcö Schäcktclchen zum Vorschein, das man mit der Hand bedecken konnte. Doch half er sich mit einer guten Ausrede. Das Dukatenmaaß, sagte er, sei kleiner, als das Fruchtmaaß. 2. Wen« man den Teufel an die Wand malt, so kommt er. Das sagt Mancher und versteht's nickt. Den bösen Geist kann man eigent- lich nicht an die Wand malen, sonst wäre er kein Geist. Was will denn das Sprüchwort sagen? Wenn man leichtsinnig an das Böse denkt und sich dasselbe tn Gedanken vorstellt oder lange davon spricht, so kommt zuletzt die Begierde zum Bösen in das Herz, und man thut's. Soll der böse Feind nicht kommen, so mal' ihn nicht an die Wand! Willst du das Böse nicht thuit, so denke nickt daran, wo du gehst und stehst, und sprich nicht davon, als wenn es etwas An- genehmes und Lustiges wäre. 8. Ohne Erklärung. 3. Sprüchwörter und Denkspräche. 1) Eine Hand wäscht dis andere. — 2. Ein williges Herz macht leichte Füsso. — 3. Junge Faullenzer, alte Bettler. — 4. Bete und arbeite. — 5. Noth lehrt beten. — 6. Wen Gott nicht hält, der fallt. — 7. Wer lügt, der stiehlt
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