1865 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Maccaluba auf der Südküste von Sicilien. Es ist dies ein
etwa 150 Fuss hoher, unfruchtbarer Thonberg, auf dessen Gipfel
sich unzählige kleine Kegel von Thon bilden, aus deren jedem von
Zeit zu Zeit ein grauer, thoniehter Schlamm langsam überfliesst.
Oft aber entsteht im Innern desselben ein donnerähnliches Ge-
töse, ein Erdbeben erschüttert die umliegende Gegend auf 2 bis
3 Meilen, aus einem plötzlich entstandenen Krater steigt eine
Dampf wölke von schwefelartigem Geruch empor, Schlamm und
Steine werden bis zu einer Höhe von 200 Fuss herausgeschleu-
dert, und bedecken die ganze umliegende Gegend. Ähnliche Vul-
cane gibt es noch mehre; doch sind ihre Ausbrüche minder hef-
tig, als die des Maccaluba. Günther.
Der Geyser auf der Insel Island.
Auch die Menge der heissen sprudelnden Quellen macht Is-
land zu einem der merkwürdigsten Länder. Einige derselben wer-
fen mächtige Wassersäulen bis zu einer Höhe von 100 Ellen mit
einem so krachenden Getöse, dass der Erdboden dabei zittert.
Einige springen beständig, andere nur zu gewissen Zeiten, theils
regelmässig, theils unregelmässig, und fast alle, oder doch die
Mehrzahl derselben setzen eine Menge Kieseltuff ab, aus welchem
sie sich nach und nach sowohl Röhre, als Becken bilden. Die
bekannteste unter diesen Sprudelquellen ist der Geyser, der alle
Kunstwasserwerke weit hinter sich lässt. Seine Röhre hat eine
Tiefe von 40 Ellen und sein zirkelrundes Becken hat einen Durch-
messer von 37 Ellen. Wenn ein Ausbruch des Geysers bevor-
steht, beginnt das Wasser nach und nach bis zur Hälfte der Höhe
des Beckens zu steigen. Anfangs in Ruhe, jedoch von unterirdi-
schem Knallen begleitet, sobald es die halbe Höhe erreicht hat.
Je mehr das Becken sich füllt, desto häufiger und stärker werden
auch die Schüsse, und das Sieden oder Aufbrausen nimmt im
nämlichen Verhältnisse zu. Wenn das Becken voll wird, entstehen
dann und wann kleinere Ausbrüche, in welchen das Nasser bis
zu einer Höhe von 40 Fuss geworfen wird; das befuge Knallen
nimmt zu, man hört wohl drei Schüsse in jeder Secunde, der
Boden bebt, und nun endlich geschieht der grosse Ausbruch, in
welchem das Wasser während einer Zeit von gewöhnlich 5,
bisweilen auch 10 bis 15 Minuten mehre Male, gewöhnlich
100 bis 120 Fuss, auch zuweilen 200 Fuss und noch höher
geworfen wird und stets in das Becken zurückfällt. Solche
grosse Ausbrüche geschehen regelmässig jede sechste Stunde, so
dass in 24 Stunden vier grosse Ausbrüche Statt finden. Wirft
man Steine in das Becken, so werden sie mit dem Wasserstrahl
in die Höhe geschleudert, fallen aber gewöhnlich wieder in das