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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 289

1865 - Zwickau : Zückler
[153] 289 Becken zurück. In der Nähe des Geysers sind noch zwei andere nicht minder merkwürdig sprudelnde Quellen, welche dem Erd- beben von 1784 ihre Entstehung verdanken und der neue Geyser genannt werden, davon die eine kein Becken, sondern nur eine etwas über die Erde hervorragende Röhre hat, deren Tiefe 22 Ellen und Durchmesser 4 Ellen beträgt. Sie sprudelt zu keinen be- stimmten Zeiten, doch geschieht es gewöhnlich jeden zweiten und dritten Tag, wo sie ihr Wasser dann meistens um ein Drittel höher wirft, als der alte Geyser. So lange sie nicht sprudelt, stösst sie Dampf aus; ehe man es aber erwartet, kommt sie plötz- lich unter einem schrecklichen Getöse, das einer heftigen Kano- nade nicht unähnlich ist, zum Ausbruch, und wirft das Wasser mit einer erstaunlichen Kraft empor, so dass die Erde bebt und alles in Rauch und Dampf eingehüllt wird. Die über der Wasser- säule sich zeigende Rauchsäule scheint bis zu den Wolken zu stei- gen und bleibt eben so lange wie die Wassersäule stehen, welche letztere eine Höhe von 150 Fuss erreicht und häufig einzelne kleine Wasserstrahlen schräg auswirft. Die andere Quelle hat ein länglich rundes Becken und eine Röhre von der Gestalt eines Schneckenganges, und wirft seltener als der alte Geyser Wasser, aber höher aus und bisweilen ununterbrochen in mehren Stunden. Man sah sie schon eine unten 47 F. dicke Wassersäule bis zu einer Höhe von 150 F. werfen und die eingeworfenen Steine hoch über die Wassersäule emporschleudern. Cannabich. Ausbruch des Vesuvs 1794. Schon am 12. Juni fühlte man Erdstösse in Neapel; stärkere^ erfolgten den 15. Juni Abends um 10 Uhr. Das Eisen an den Bettgestellen klirrte, die Gitterläden der Fenster sprangen auf, und es ertönte ein fürchterliches unterirdisches Brüllen, wie aus einer tiefen Höhle kommend. In der heftig bewegten Luft war ein flüchtiger Schwefelgeruch verbreitet; Blitze folgten schnell auf einander, und für dieses Mal schien es, als wenn der Vesuv etwas Anderes zeigen würde, als blosen Rauch. Bald erfolgte ein hef- tiger Ausbruch unter fürchterlichem Krachen. In dem nämlichen Augenblicke stürzte sich eine Menge Volkes auf die Strassen mit dem Geschrei, dass der Vesuv ganz im Feuer stehe, und dass das Meer zu steigen anfange. Die öffentlichen Plätze, auf denen sich viele Menschen versammelten, waren von dem Feuer, welches den Himmel und den Berg bedeckte, hell erleuchtet. Gegen 11 Uhr Nachts eröffneten sich verschiedene breite Vulcane fast in gleicher Entfernung von dem Fusse und dem Gipfel des Berges. Aus ihren Schlünden ergossen sich Ströme von der flüssigen Ma- terie, welche schon lange in seinem Eingeweide kochte. Das glü- Iii. 19
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