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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 291

1865 - Zwickau : Zückler
[156] 291 ner, und der Anblick des Berges wurde plötzlich durch ungeheure Säulen von Asche gehemmt, welche aus ihm emporstiegen. Wären diese Säulen statt in’s Meer auf Neapel niedergefallen: so würde diese Stadt von ihnen, wie einst Pompeji, verschüttet worden sein. — In den Zimmern der Häuser, deren Fenster offen gestanden hatten, lag der Fussboden 3 Zoll voll Asche. — Die Halbinsel, welche die in’s Meer geflossene Lava gebildet hatte, ragte 12 Fuss über dem Wasser empor, war über 100 Fuss breit und erstreckte sich 600 Fuss in die See. — Eine ungeheure Masse von Lava hatte sich mitten in Torre del Greco aufgeschichtet. Am Ufer trieb eine Menge todter Fische, welche bei dem Falle der Lava in’s Meer umgekommen waren und bald einen sehr Übeln Geruch verbreiteten. Die Lava hatte viele Weinberge zerstört. Doch waren bei dem Ausbruche des Vesuvs wenig Personen umge- kommen, weil Jeder Zeit gehabt hatte, sich bei Zeiten zu retten. Aas von Kaumer’s allgero. Geographie. Eben so fürchterlich, wie die Ausbrüche der Vulcane, sind die Erdbeben. Sie rühren wahrscheinlich von denselben Ur- sachen her und stehen mit den Vulcanen in genauer Verbindung. Man erkennt dies daraus, dass während des Erdbebens die Vul- cane gewöhnlich ruhen; während desselben bleiben auch bisweilen die Mineralquellen auf einige Zeit aus. Furchtbare Stürme >, hef- tiges Krachen im Innern der Erde, eine röthliche Farbe der Luft sir^d gewöhnlich ihre Vorboten. Die Erschütterung, in welche sie den Boden versetzen, ist entweder eine senkrechte, oder eine mehr wellenförmige, oder eine aus beiden zusammengesetzte. Der Boden wird dabei zuweilen zerrissen, u. es brechen Schwefeldünste, Flammen, oft auch grosse Wassermassen aus ihm hervor; auch das Meer geräth in Wallung und überschwemmt sein Ufer oder tritt jweit von demselben zurück. Ganze Landstriche werden dadurch verwüstet. So gingen i. J. 17 n. Chr. in einer einzigen Nacht 13 grosse Städte Syriens, und 1812 in Columbia in Südamerika 30 Städte unter. Die Flüsse erhalten nicht selten eine andere Rich- tung. Auch den Erdbeben sind die Inseln und Küstenländer am meisten ausgesetzt. las Erdbeben von Lissabon. Am 1. November 1755 um 9 Uhr 50 Minuten Vormittags erfolgte der Schlag zu Lissabon mit einem starken donnerähnlichen Getöse. Mehr als die Hälfte Lissabons stürzte zusammen; 20000 Menschen kamen daselbst um. Nach dem Erdbeben trat eine ent- setzliche Aufthürruung der Wasser des Tajo ein, die 6 Fuss höher als die höchste Fluth stieg und bald darauf fast soviel niedriger, als die niedrigste Ebbe fiel. Das Erdbeben ward längs der West- 19 *
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