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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 297

1865 - Zwickau : Zückler
297 der Menschen sind: so gibt es doch auch mannigfache Merkmale, durch welche sich dieselben von einander unterscheiden. Zuvörderst gilt dies von der Farbe der Haut und der eigenthümlichen Bildung des Körpers, namentlich des Kopfes. Die Europäer — ausgenommen die der nördlichsten Gegenden — die Bewohner des südwestlichen Asiens und des nördlichen Afrikas zeichnen sich durch die weiße Farbe der Haut, die Röthe der Wangen und die erhabene Stirn aus ( — die kaukasische Rasse). Die nördlichsten Völker in Europa und Amerika, die Völker des mittleren und östlichen Asiens haben eine gelbe Hautfarbe, dünnes Haar, em plat- tes Gesicht, enggeschlitzte Augen und hervorstehende Backenknochen (== die mongolische Rasse). Die Bewohner des mittleren und südlichen Afrikas unterscheiden sich durch die schwarze Hautfarbe, das schwarze, wollige Haar und die aufgeworfenen Lippen und werden gewöhnlich Reger ge- kannt (— die äthiopische Rasse). Die meisten eingebornen Bewohner Ame- rikas haben eine kupferrothe Farbe, schlichtes Haar und breites Gesicht mit scharf hervorstehenden Zügen (— die amerikanische Rasse. Den Be- wohnern Australiens und vieler südöstlichen Inseln Asiens sind braune Hautfarbe, schwarzlockiges Haar und breite Gesichtszüge eigen ( — die malayische Rasse). Freilich lassen sich diese Abtheilungen wegen der vielen und oft unbemerklichen Übergänge von einer zur andern nicht immer ge- nau unterscheiden. Ein anderer großer Unterschied unter den Menschen findet Statt in Bezug auf ihre Lebensweise und die aus derselben er- kennbaren Stufen ihrer Bildung. Im nördlichen Europa und in vielen Ländern der übrigen Erdtheile leben viele Völker nur von Jagd und Fi- scherei und halten sich in kunstlos aufgerichteten Hütten oder in Höhlen auf, ohne feste Wohnplätze zu haben. Man nennt sie wilde Völker, weil es ihnen an engeren Verbindungen durch Gesetze und an den übrigen Ein- richtungen des gesellschaftlichen Lebens fehlt. Auf einer etwas' höheren Stufe stehen die Hirtenvölker oder Nomaden, welche mit ihren Heerden von einem Wohnplätze zum andern ziehen, in beweglichen Zelten wohnen und unter der Leitung von Stammeshüuptern stehen. Bei ihnen werden schon die nöthigsten Handwerke betrieben. Aber die Grundlage zu einem gesitteten Leben bietet der.ackerbau dar, indem er den Menschen nöthigt, sich mit Anderen zu größern Gesellschaften zu vereinigen und gleiche Rechte und Pflichten zu achten. Daher spricht man von gesitte- ten (civilisirten) Völkern. Dieselben finden einen gewissen und regel- mäßigen Unterhalt in der Gewinnung und Verarbeitung der Naturerzeug- nisse, sowie in der Betreibung derselben durch den Handel; sie haben in Dörfern und Städten feste Wohnsitze, beschäftigen sich mit Wissenschaften und Künsten und sind durch gewisse Gesetze vereinigt. Nur bei diesen Völ- kern kann von Staaten die Rede sein. Denn nur sie bewohnen be- stimmte Gebiete, deren Grenzen durch gegenseitige Verträge festgestellt sind; nur bei ihnen gibt es allgemein anerkannte Gesetze und Einrichtun- gen, durch welche das Leben, das Eigenthum und die Ehre jedes Einzelnen
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